Coronavirus „marschiert mit“
Norwegen: Vom Anti-Rassismus-Protest direkt in Quarantäne
Auch in Norwegen gab es am vergangenen Wochenende Großdemonstrationen gegen Rassismus und Diskriminierung – ausgelöst durch den Mord an dem Afroamerikaner George Floyd bei einem Polizeieinsatz in Minneapolis (USA) vor gut zwei Wochen.
Das Problem dabei: Corona ist auch noch da, weshalb einige Städte und Unternehmen Protest-Teilnehmende nun auffordern, sich in Quarantäne zu begeben. Andere wiederum sehen hierfür keine Veranlassung.
Viele Demonstranten, so die Hauptkritik der Quarantäne-Befürworter, hätten bei den Märschen gegen Regeln der Infektionsprävention verstoßen. Damit sei die Gefahr neuer, schwer kontrollierbarer Ausbrüche der Viruserkrankung klar gegeben.
Beispielsweise muss in der Stadt Stavanger an den Protesten beteiligtes Gesundheitspersonal ab sofort zu Hause bleiben. Selbiges gilt landesweit für Beschäftigte des OBOS-Konzerns, Norwegens größtem Bauträger.
Hingegen hat die Stadt Oslo den Protestierenden lediglich einen Verbleib im Home-Office empfohlen, der offiziellen Aussagen zufolge aber auch unabhängig vom Demonstrationsgeschehen in der Stadt erwünscht sei.
Das Universitätsklinikum der Stadt habe zwar zunächst beratschlagt, an den Protesten beteiligte Mitarbeiter in Quarantäne zu schicken, sich dann aber dagegen entschieden.
sh