Größter Beitragszahler der Ukraine gemessen am BIP
Norwegen – Vom Kriegsgewinnler zum größten Unterstützer der Ukraine
Norwegens energielastige Wirtschaft hat von Russlands Krieg gegen die Ukraine besonders profitiert. Im vergangenen Jahr war, erstmals in der Geschichte der beiden Länder, die norwegische Wirtschaft größer als die Schwedens, wie wir berichteten.
Nicht zu Unrecht sah sich das Land dem Vorwurf, ein Kriegsgewinnler zu sein, ausgesetzt. Nun hat sich Norwegen vom Kriegsgewinnler zum größten Unterstützer der Ukraine emporgearbeitet. Das Kiel Institut für Wirtschaft (IfW) führt eine Rangliste der Länder, die die Ukraine unterstützen. Nun hat sich Norwegen an die Spitze dieser Liste gesetzt, indem es, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, der Ukraine am meisten Hilfe zukommen lässt.
Das Kiel Institut teilt mit, dass Norwegen im September die Liste der Beitragszahler gemessen am BIP anführt, nachdem das nordeuropäische Land langfristige Hilfen in Milliardenhöhe an die Ukraine zugesagt hatte.
Den Statistiken des Instituts zufolge hat Norwegen Hilfen in Höhe von 1,7 Prozent des BIP zugesagt.
„Es ist schön, dass Norwegen an der Spitze der Statistik steht, aber das Wichtigste ist, dass die Ukraine die Hilfe bekommt, die sie braucht, in der Art und Weise, wie sie sie braucht, und zum richtigen Zeitpunkt“, sagt Außenministerin Anniken Huitfeldt gegenüber NTB.
Norwegen spendet Geld und Material an die Ukraine im Wert von 1,708 Prozent des BIP – damit ist man weltweit führend. In absoluten Zahlen sind es 7,448 Mrd. Euro, und ist damit nach den Zahlen des IfW immner noch an vierter Stelle aller Unterstützer. Die Rangliste in absoluten Zahlen führen mit 69,484 Mrd. Euro die USA an.
An zweiter Stelle ist Deutschland mit 20,863 Mrd. Euro, – Deutschland ist neuntgrößter Unterstützer, gemessen am BIP.
Der „Ukraine Support Tracker“ des Kiel Instituts für Wirtschaft
Der Ukraine Support Tracker des IfW notiert systematisch das finanzielle Ausmaß der Unterstützung, die 41 westliche Länder der Ukraine seit Januar 2022 zugesagt haben.
Der „Tracker“ umfasst öffentlich bekannte militärische, finanzielle und humanitäre Hilfe. Dazu gehören insbesondere EU-Länder, andere G7-Länder sowie Australien, Südkorea, die Türkei, Norwegen, Neuseeland, die Schweiz, China, Taiwan, Indien und Island.
Private Spenden oder Zusagen internationaler Organisationen wie des Roten Kreuzes werden dabei nicht berücksichtigt.