Boykott der Verleihung im Rathaus von Oslo
Westliche Atommächte lehnen Teilnahme an Verleihung des Friedensnobelpreises ab
Am kommenden Sonntag wird in Oslo der Friendensbobelpreis an die Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen, kurz ICAN, verliehen.
Die westlichen Atommächte USA, Großbritannien und Frankreich werden ihre Botschafter in Oslo nicht zur Verleihungszeremonie entsenden, wie es bislang Tradition war.
„Wir sind enttäuscht, dass die Botschafter Großbritanniens, Frankreichs und der USA der Zeremonie fernbleiben werden.“, sagte Beatrice Fihn, schwedische Juristin und Direktorin von ICAN, gegenüber AFP.
ICAN hatte maßgeblichen Anteil am Zustandekommen des UNO-Vertrages zum weltweiten Atomwaffenverbot. Den Vertrag haben die genannten Länder nicht mitgetragen.
„Sie sagen, sie seien für eine Welt ohne Atomwaffen. Darum sollten sie auch die Fortschritte der zivilen Gesellschaft in dieser Sache eigentlich feiern.“, sagte sie der AFP. Das Fernbleiben „zeigt, dass der Vertrag bereits seine Wirkung auf sie zeigt.“, so Fihn weiter.
In einer Stellungnahme der US-Botschaft gegenüber AFP heißt es: „Dieser Vertrag wird nicht eine einzige Atomwaffe der Welt abschaffen, oder zur Sicherheit irgendeines Staates beitragen.“
Es gehört zum guten Ton, dass Regierungen ihre Botschafter zur Verleihung des Friedensnobelpreises entsenden. Die Botschafter Russlands und Israels, einer inoffiziellen Atommacht, werden bei der Zeremonie anwesend sein. China boykottieret seit 2010 die Zeremonie, damals wurde dem Menschenrechtler Liu Xiaobo der Friedensnobelpreis verliehen.
Nordkorea verfügt über kein Botsachaft in Oslo.
ap