Robuster als zuvor
Norwegen: Wiedereröffnung der Randklev-Brücke in Sicht
Die im August letzten Jahres dem Sturmtief „Hans“ zum Opfer gefallene Brücke über den Fluss Lågen im norwegischen Binnenland wird nach monatelangen Reparaturarbeiten bald wiedereröffnet werden.
Angesetzt ist die Eröffnung der Randklev-Brücke für den 20. Mai. Zu diesem Zeitpunkt wird die gesamte Dovre-Linie wieder für den Zugverkehr geöffnet sein. Fahrgäste können dann wieder mit dem Zug durch das gesamte Gudbrandsdalen reisen.
Der Güterverkehr kann auf der Dovre-Linie wieder aufgenommen werden, und auf der Røros-Linie können mehr Personenzüge verkehren. Das teilt die norwegische Bane Nor ende der Woche mit.
Das Sturmtief Hans im August letzten Jahres hatte zu großen Wassermassen im Fluss Gudbrandsdalslågen geführt, sodass eines der Brückenfundamente umkippte und zwei der Brückenelemente im Fluss versanken, wir berichteten.
Nachdem die Brückenteile an Land gehievt worden waren, ergab eine Überprüfung, dass die Teile bei der Wiederherstellung der Breücke verwendet werden konnten, was die Reparaturdauer deutlich verkürzt hat.
In der der Zwischenzeit gab es in der Region nur eingeschränkten Zugverkehr, der zum Teil mit Bussen bewerkstelligt wurde. Nachtzüge wurden ausgesetzt.
„Die Wiedereröffnung der Verbindung über den Gudbrandsdalslågen hat für uns höchste Priorität. Die Dovre-Linie ist eine sehr wichtige Strecke, und es war eine anstrengende Zeit für Fahrgäste und Bahnunternehmen“, sagt Thor Gjermund Eriksen, Geschäftsführer von Bane Nor.
Güterverkehr kann anrollen
Die Dovre-Linie ist eine wichtige Strecke für den Güterverkehr, normalerweise rollen dort jährlich mehrere tausend Güterzüge zwischen den Regionen.
Als die Randklev-Brücke eingestürzt war, wurde ein Teil des Güterverkehrs auf die Røros-Linie verlagert. Dies führte zu einer stärkeren Beanspruchung und Abnutzung der Gleise, einer erhöhten Lärmbelästigung für die Anwohner der Bahnstrecke sowie zu weniger Abfahrten von Personenzügen.
Während der Sperrung der Randklev-Brücke gab es keinen Güterverkehr auf der Rauma-Linie. Aufgrund der begrenzten Kapazität der Røros-Linie wurde ein Teil der Güter, die normalerweise mit der Bahn befördert werden, per Lkw auf der Straße transportiert. – Auch für die Umwelt eine zusätzliche Belastung.
„Es ist für die Gesellschaft von entscheidender Bedeutung, dass die Dovre-Linie offen ist, damit große Mengen an Lebensmitteln und anderen notwendigen Gütern klimafreundlich und verkehrssicher per Zug zwischen Ost- und Mittelnorwegen und weiter nach Nordnorwegen transportiert werden können“, sagt Eriksen.
„Ein Güterzug auf der Schiene entspricht 30 Lastwagen auf der Straße.“
Brücke robuster als zuvor
Die Arbeiten zum Wiederaufbau der Randklev-Brücke sind seit der Beschädigung der Brücke in vollem Gange. Die Brückenteile wurden an Land repariert und werden nun wieder an ihren Platz gehievt. Das Ausmaß der Schäden ist begrenzt.
Neben der Reparatur der Brückenelemente hat Bane Nor auch ein neues Fundament gebaut. Das neue Fundament hat eine größere Grundfläche und ist besser gegen Erosion und Unterspülung geschützt, um extremeren Wetterbedingungen aufgrund des Klimawandels standzuhalten, teilt die Bahn mit. Gleichzeitig wurde ein Erosionsschutz für das andere Brückenfundament geschaffen.
Die Wiedereröffnung der Brücke im Frühjahr hat der Betreiber bereits im November letzten Jahres angekündigt. Wie sich heute herausstellt, war es eine gute, da realistische einschätzung der Sachlage durch die Verantwortlichen.
Lågen ein wasserreicher Fluss im Inneren Norwegens. Er ist einer der beiden Abflüsse des Sees Lesjaskogsvatnet, die Länge des Flusses beträgt 204 Kilometer.