Klimawandel
Norwegen 2050: Wo in den Winterurlaub, wenn der Winter Urlaub macht?
Klimaexperten des Meteorologischen Instituts „MET Norway“ haben ihre Rechner mit Daten gefüttert und eine Schätzung zur Schneemenge in Norwegen im Jahr 2050 abgegeben. Die ermittelten Zahlen dürften den Wintersportverbänden und Tourismusbehörden des Landes nur bedingt gefallen. Andererseits ist es bis dahin ja noch eine Weile – und nichts ist in Stein gemeißelt, worauf auch die Experten unmissverständlich hinweisen (bevor der Shitstorm losbricht).
Sollte an den Zahlen jedoch was dran sein, was als Forschungsansatz ja vollkommen ausreicht, könnte sich die Zahl der Skitage auf norwegischem Boden bis 2050 nahezu halbieren. „Wenn die Treibhausgasemissionen auf diesem Niveau bleiben, ist in Zukunft mit deutlich kürzeren Wintern zu rechnen“, resümierte Klimaforscherin Reidun Gangstø Skaland auf einer Veranstaltung zu Beginn dieser Woche.
Ein paar Zahlen: Laut den Analysen von MET Norway dürften in Norwegen 2050 mehr als eine Million Menschen in Gebieten mit weniger als einem Wintermonat pro Jahr leben. Die Stadt Bergen im Westen des Landes dürfte dann durchschnittlich 10 bis 15 Wintertage pro Jahr haben, statt wie bislang 25. Im Norden, rund um Tromsø, sei mit 80 statt wie bisher 120 Wintertagen pro Saison zu rechnen.
Das Problem aus Sicht des Tourismus und der Wintersportverbände: Kürzere Winter bedeuten schlechtere Bedingungen und weniger Skitage. So bot Nordmarka bei Oslo seinen Gästen in den letzten Jahren im Durchschnitt 80 Tage mit Skibedingungen pro Jahr. 2050 dürften es nur noch 50 sein.
Und ja, sollten die Zahlen stimmen, hätten viele Menschen auf der Welt wahrscheinlich ganz andere Probleme, als es grasgrüne Loipen und Pisten jemals sein können.
sh