Naturtourismus pur
Finnische Seenplatte – Fünf großartige Reiseziele in Finnland
Hügelige, waldbedeckte Landschaft, langgezogene Bergketten, gewundene Höhenzüge und jede Menge Wasser: wir befinden uns auf der Finnischen Seenplatte, vielleicht der schönsten und abwechslungsreichsten Seenlandschaft der Welt. – Es gibt dort mehr Seen als Worte, um diese zu beschreiben.
Vor etwa 10.000 Jahren schmolzen die kontinentalen Gletscher und ließen eine ausgehöhlte und zerfurchte Landschaft zurück, die sich im laufe der Zeit zuerst mit Wasser füllte, dann mit Grün.
Menschen siedelten sich an, Kulturen entstanden, aus denen das Finnland erwuchs, das wir heute lieben und gerne bereisen. – Die Finnische Seenplatte ist ein beliebtes Reiseziel gleichermaßen für Finnen wie auch außerländische Touristen.
Wir möchten sechs besondere Seen des Abertausendseenlandes vorstellen: Es sind die Seen Pyhäjärvi und Näsijärvi, Kallavesi, Pielinen, Päijänne und, der berühmteste aller Seen Finnlands, Saimaa.
Lage und Dimensionen der Finnischen Seenplatte
Das Gebiet der Seenplatte nimmt den größten Teil von Mittel- und Ostfinnland ein und wird im Süden von den Salpausselkä-Rücken begrenzt. Diese Gebirgskämme sind Endmoränen, die ein Netz von Tausenden von Seen einschließen, die durch bewaldete Hügellandschaften voneinander getrennt sind.
Das Seengebiet geht im Westen und Nordwesten in das Küstenfinnland über und wird im Norden durch das Hochlandfinnland begrenzt.
Die Seenlandschaft setzt sich im Osten fort und reicht bis nach Russland (Karelische Landenge und Republik Karelien).
Etwa 25 Prozent der Seenplatte sind mit Süßwasser bedeckt. Ein Großteil des Gebiets ist bewaldet und hat eine geringe Bevölkerungsdichte. Die Städte der Region sind Imatra, Joensuu, Jyväskylä, Kuopio, Lappeenranta, Mikkeli, Pieksämäki, Savonlinna, Varkaus und Tampere.
Da die Seen in früheren Zeiten den Haupttransportweg darstellten, befinden sich die städtischen Gebiete häufig an den Seeufern, gelegentlich sogar auf Landengen oder Halbinseln, z. B. Varkaus, Savonlinna und Kuopio.
Die Seen haben oft extrem verschlungene Küstenlinien und bestehen aus mehreren fast getrennten Abschnitten offenen Wassers (selkä), die durch schmale Sunde miteinander verbunden sind. Auf diese Weise können sie große Gebiete entlang der Ufer und deren Hinterland miteinander verbinden.
Wie viele Seen hat Finnland?
Da es weder eine feste Definition des Begriffs „See“ noch ein Verfahren zur Zählung der Seen gibt, war es bisher nicht möglich, die genaue Anzahl der Seen in der Region zu ermitteln. Es gibt jedoch mindestens 55.000 Seen, die mindestens 200 Meter breit sind.
Definiert man einen See als ein stehendes Gewässer mit einer Fläche von mehr als 500 Quadratmetern, so gibt es in Finnland 187.888 Seen. Nördlich des Inari-Sees ist die Seendichte mit bis zu 1.000 Seen pro 100 Quadratkilometer am größten.
Die Finnische Seenplatte ist ein beliebtes Reiseziel, das für seine natürliche Schönheit und unbegrenzte Möglichkeiten für Aktivitäten in der Natur bekannt ist.
Im Sommer können die Besucher auf den Seen schwimmen, Boot fahren und angeln. Außerdem gibt es zahlreiche Wander- und Radwege, die sich durch die Wälder und entlang der Seeufer schlängeln.
In den Wintermonaten frieren die Seen zu, und die Besucher können Eisfischen, Schlittschuhlaufen oder Skilanglaufen.
Die Region beherbergt viele charmante Städte und Dörfer mit traditioneller finnischer Architektur und menschengemachten Sehenswürdigkeiten. Zu den bekanntesten Städten der Region gehören Tampere, Jyväskylä, Mikkeli, Savonlinna und Kuopio. Diese Städte bieten eine Reihe von kulturellen und historischen Tourismusattraktionen wie Museen, Kunstgalerien und mittelalterliche Schlösser.
Doch keine Kunstgalerie bietet einen so schönen Anblick, wie die Natur des Seenlandes selbst. Sechs Seen, fünf Reiseziele, möchten wir nachfolgend vorstellen.
1. Die Seen Pyhäjärvi und Näsijärvi
Wie die Achse eines Rades liegt die Stadt Tampere zwischen den Seen Näsijärvi (im Norden) und Pyhäjärvi (im Süden).
Die beiden Seen bestimmen den Puls der Stadt, die Tammerkoski-Stromschnellen verbinden sie durch Tampere hindurch miteinander. Dabei fließt das Wasser des Näsijärvi in den See Pyhäjärvi ab.
Das Besondere an Näsijärvi ist, dass er, im Gegensatz zu vielen anderen Seen der Finnischen Seenplatte, über wenige Inseln und über viel offenes Wasser verfügt.
Der Name Pyhäjärvi bedeutet soviel wie „Heiliger See“. Er ist nur halb so groß wie der Näsijärvi aber immer noch an 39. Stelle der größten Seen Finnlands.
Die beiden Seen Pyhäjärvi und Näsijärvi im Porträt.
2. Der See Kallavesi
Die Stadt Kuopio am See Kallavesi ist soetwas wie die Hauptstadt der finnischen Seenplatte. Dabei ist der Kallavesi ein zentraler Teil der Identität der historischen Landschaft Savo und der Stadt Kuopio.
Kallavesi ist der zehntgrößte See Finnlands und erstreckt sich über eine Fläche von etwa 480 Quadratkilometern. Die Möglichkeiten für Aktivitäten im und am Kallavesi sind Sommers wie Winters schier unerschöpflich: Boote, Kajaks, Surfbretter und andere Wasserfahrzeuge und -gerätschaft, Wandern und Angeln für den Sommer; Schlittschuhlaufen, Langlauf und Eisangeln im Winter. – Ein hervorrragendes Reiseziel für jeden Natururlauber.
Zum ausführlichen Proträt des Kallavesi.
3. Pielinen – Herzstück der finnischen Nationallandschaft
An den Ufern des Pielinen befindet sich der Nationalpark Koli, in dessen Mitte der gleichnamige Berg ruft – und viele folgen diesem Ruf.
Der Ausblick vom Gipfel des Koli über die umliegende Seenlandschaft gilt in Finnland als nationales Symbol – der Berg und der See bilden die so genannte finnische Nationallandschaft.
Maler, Dichter und Komponisten besangen, beschrieben und „bemalten“ diesen Teil der finnischen Seenplatte – inzwischen ist sie ein identitätsstiftendes Merkmal Finnlands, eine Landschaft bei deren Anblick die Finnen eine Verbundeheit empfinden, um die wir sie beneiden dürfen.
Zum ausführlichen Porträt des Mythos Pielinen hier entlang.
4. Päijänne – Der längste der tausend Seen
Anmut, dein Name sei Päijänne. Eines der berühmtesten Fotomotive Finnlands allgemein und der Finnischen Seenplatte im Besonderen ist der Pulkkilanharju – eine acht Kilometer lange, aber teilweise nur wenige Meter breite Landzunge im Päijänne-See.
Päijänne ist der Beweis dafür, dass in Finnland ein See schöner ist als der andere. Lahti im Süden, Heinola im Südosten und Jyväskylä im Norden, alle drei Städte eignen sich gut dafür, um von dort aus, das Gebiet zu erkunden.
Zur ausführlichen Beschreibung des Päijanne hier entlang.
5. Saimaa: Der erste der tausend Seen
Der Saimaa ist der größte See der finnischen Seenlandschaft, – der 4. in Europa. Mitten im See liegt der Linnansaari-Nationalpark. Berühmt ist Saimaa für seine nach ihm benannten Süßwasser-Robben. Die Saimaa-Ringelrobbe kommt nur hier vor: im Saimaa-Seensystem.
Mit einem Bestand von nur etwa 400 Tieren gehört sie zu den bedrohtesten Robben auf der Welt.
Auch für den Saimaa-See gilt: Rundfahrten, Angeln, Paddleboarding, Wandern, Wellness im Sommer oder Eis- und Skilaufen im Winter. Von der wunderbaren Stadt Savonlinna lässt sich alles organisieren. – Wenn man schon mal in der Stadt ist, sollte man auch die Olavinlinna von innen besichtigen und von außen im Boot umfahren.
Die Olafsburg, wie Olavinlinna auf Deutsch heißt, gilt als die am besten erhaltene mittelalterliche Burg in Nordeuropa.
Mehr zum Reiseziel: Saimaa – Der erste der tausend Seen
Die Finnische Seenplatte ist eine einzigartige und wunderschöne Region, die dem Besucher die Möglichkeit bietet, die natürliche Schönheit und das reiche Kulturerbe Finnlands zu erleben.