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Fjorde, Berge, arktische Wälder und ganz viel Meer

Reisebericht über Senja: Norwegens wunderbare Insel hoch im Norden

Hoch im norwegischen Norden und westlich der Arktis-Stadt Tromsø liegt Senja. Sie ist Norwegens zweitgrößte Insel, nur Hinnøya ist größer, und befindet sich etwa 330 Kilometer nördlich des Polarkreises.


Bilder 1 bis 7: Landschaftliche Impressionen von Senja. (Fotos: Bianca Turtur / Nordisch.info)

Hier finden sich in kontrastreicher Nachbarschaft sanfte, grüne Hügel, waldreiche Gebiete, gebirgiges Gelände, lichte Birkenwälder, freundliche Küsten im Süden und Berggipfel, die im Nordwesten über 500 Meter steil in den Atlantik abfallen, hin und wieder unterbrochen von kleinen Buchten.

Senja ist ein Paradies für alle, die gern durch bergige Landschaften wandern oder spazieren und zudem die kleinen norwegischen Fischerdörfer entdecken möchten. Eine unkomplizierte Möglichkeit ist es beispielsweise, über die Panoramastraße von Senja die Atlantikküste entlang zu fahren.

Die kurvenreiche Straße gibt den Blick frei zum manchmal tosenden Meer genauso wie hinauf zu den bewaldeten oder felsigen Fjordbergen. Wer die Stimmung der Fischerdörfer mag, sollte unbedingt einen Zwischenstopp in Husøy einlegen.

Das Örtchen breitet sich nämlich umgeben von weitläufigen Bergen mitten im Fjord auf einer Insel aus. Eine schmale und kurvige Straße führt über einen Berg zum Bootsanleger und zur Mole, die Husøy, das bedeutet „Haus-Insel“, mit Senja verbindet.

In dem kleinen Inselörtchen sind einige Häuser mit Drahtseilen im Boden verankert, damit sie den schweren Atlantikstürmen standhalten. Wer bei ruhigem Wetter hier ankommt und die starken Seile sieht, kann sich kaum vorstellen, wie stürmisch es manchmal sein kann.

Insel Senja
Lage der Insel Senja im Norden von Norwegen. (Eigene Darstellung / NordNordWest / CC BY-SA 3.0 DE)

Im nächsten, westlich angrenzenden Fjord lohnt sich ein Stopp in dem Ort Senjahopen und in Mefjordvær. In der winzigen Siedlung Mefjordvær reihen sich die typisch nordischen Häuser entlang der Straße an der Küste entlang auf.

Auch Bøvær hat einen schönen langen Sandstrand, im Sommer kommen viele Besucher her

Gut geschützt hinter der mächtigen Mole liegen Fischer- und Freizeitboote vor Anker. Ein kleiner Spaziergang auf den Knuten Trail Head bietet bei sonnigem Wetter einen herrlichen Rundumblick.

Von Mefjordvær geht’s weiter Richtung Ersfjord. Und wer zwischen all den mächtigen Bergen doch ein bisschen Sehnsucht nach Sandstrand und südländischem Badeurlaub hat, sollte hier unbedingt anhalten und einen Spaziergang einplanen.

Auch Bøvær hat einen schönen langen Sandstrand, im Sommer kommen viele Besucher her. Dieser Strand ist von Skaland aus gut erreichbar. Die alte Fischfabrik, die einst auf Stelzen in den Fjord gebaut wurde, ist heute ein Kulturzentrum mit einem eigenen Festival im Sommer.

In Hamn i Senja war es vor fast 150 Jahren das Nickelerz, das den Fischerort und Handelsposten neben dem Fischfang zu einigem Wohlstand verhalf. Heute wird Hamn wegen seiner spektakulären Lage zwischen Fjord und Fjell angesteuert und ist zudem ein beliebter Ausgangspunkt zum Paddeln.

Insel Senja 13
Alle Verkehrsteilnehmer halten sich an die vorgeschriebene Geschwindigkeit. (Foto: Bianca Turtur / Nordisch.info)

Im Sommer taucht die Mitternachtssonne nicht nur die alten Kaianlagen in ein magisches Licht, denn Senja liegt deutlich über dem Polarkreis – und die Sonne geht in den Sommermonaten zwischen Juni und Ende Juli nicht mehr unter. Im Herbst und besonders im Winter ist Senja zudem ein sehr guter Spot, um die Nordlichter zu beobachten.

Wer von Norden mit Auto, Fahrrad, Wohnmobil oder mit dem Linienbus die Straße Nr. 86 entlang kommt, kann einen Abstecher über den Berg in das ruhige und verschlafene Dorf Torsken machen. In der winzigen Kirche, die vom Ende des 18. Jahrhunderts stammt, arbeitet ab den 1960er Jahren die erste weibliche Pfarrerin Norwegens.

Heute leben hier noch etwa 150 Einwohner, und gemütlich geht es sowohl am Bootsanleger als auch auf dem direkt am Wasser gelegenen Campingplatz zu. Radler, die vielleicht nicht noch zusätzliche Höhenmeter machen möchten, lassen es nach dem Tunnel gemütlich bergab Richtung Gryllefjord rollen. Hier gibt es bei Kaikanten sechs kleine Ferienhäuschen zum Übernachten.

Nahe der südlichen Küste von Senja erstreckt sich der kleine Nationpark Ånderdalen

Nahe der südlichen Küste von Senja erstreckt sich der kleine Nationpark Ånderdalen. Er schützt die Küsten-Kiefernwälder, die, wenn man alten botanischen Schriften und Büchern Glauben schenken darf, bis zu 600 Jahre alt sind.

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Senja ist ein Wanderparadies: ein Bänkchen mit guten Wünschen für die Tour. (Foto: Bianca Turtur / Nordisch.info)

In dem Park finden sich zudem Birken- und andere Laubwälder. Er wurde 1970 gegründet und in den darauffolgenden Jahren zwei Mal erweitert, ist stellenweise auch Rentierweidegebiet. Mit etwas Glück kann auf Senja ohnehin immer wieder Wildtiere sehen.

Zwar gibt es im Park nur wenige befestigte Wanderwege, dennoch ist das Gebiet ein beliebtes Wander- und Ausflugsziel. Die Insel Senja ist von Tromsø mit dem Auto oder Wohnmobil gut erreichbar, entweder über die Straße von und nach Finnsnes oder über eine Fährverbindung von Brensholmen und Sommarøy.

Die kleine Insel Sommarøy ist zudem ein beliebtes Ferienziel mit flachen Sandstränden und Campingplätzen, ideal für noch mehr nordischen Strandurlaub.

Unser Geographie-Quiz: Norwegen und seine Landschaft

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