Katastrophenschutz eingeschaltet, Krisensitzung einberufen
Schweden: Erdrutsch reißt 500 Meter großes Loch in Autobahn E6 – mehrere Verletzte
In der Nacht ist die Autobahn E6 bei Stenungsund nach einem schweren Erdrutsch auf einer Länge von rund 500 Metern regelrecht kollabiert. Mehrere Fahrzeuge stürzten in das riesige Loch, das dabei entstand. Nach Medienangaben wurden mindestens drei Personen verletzt.
(Videoaufnahmen vom Ort des Geschehens)
Ein großes Polizeiaufgebot ist vor Ort und arbeitet derzeit mit den Rettungsdiensten zusammen, schreibt die schwedische Polizei in einem Bericht.
Laut Polizei bestehe in der Region aktuell die Gefahr weiterer Erdrutsche, weshalb die Öffentlichkeit dringend gebeten wird, sich vom Ort des Geschehens weiträumig fernzuhalten.
„Wir können in der Tat nicht ausschließen, dass es zu weiteren Abgängen kommt“, teilte ein Polizeisprecher mit.
Um 01.45 Uhr in der Nacht von Freitag auf Samstag ging bei den regionalen Rettungsdiensten ein entsprechender Notruf vom Autobahnkreuz Stenungsund in der südwest-schwedischen Provinz Västra Götalands län ein. Nach ersten Informationen handelt es sich um leichte Verletzungen – angesichts der Szenerie ein Glücksfall.
„Alle Personen, die sich in Fahrzeugen in dem vom Unfall betroffenen Gebiet befanden, konnten geborgen werden“, heißt es in einem weiteren Statement. Allerdings sollen Hundestaffeln zur Stunde das Trümmerfeld noch nach weiteren möglichen Opfern durchsuchen.
Zeitpunkt der Wiedereröffnung der E6 laut Verkehrsbehörde aktuell nicht absehbar
Mehrere Gebäude in der Gegend wurden ebenfalls beschädigt, aber in welchem Ausmaß, ist nach Angaben der Rettungsdienste noch unklar. Die betroffene Autobahn muss nun bis auf weiteres in beide Richtungen gesperrt bleiben.
Nach Einschätzung der schwedischen Verkehrsbehörde sei eine Prognose zum Zeitpunkt der Wiedereröffnung aktuell nicht möglich. Die Experten legten sich aber bereits fest, dass dies „länger“ dauern könne.
„Die Arbeiten werden einige Zeit in Anspruch nehmen. Es muss ein großes Gebiet überprüft werden“, bittet die Behörde die Öffentlichkeit um Geduld. Es sei absehbar, dass sich die Fahrtzeiten in der Region durch notwendige Umleitungen (deutlich) verlängern.
Laut einer Meldung von SVT hat die Gemeinde Stenungsund inzwischen den schwedischen Katastrophenschutz eingeschaltet und eine Krisensitzung einberufen. Es scheint, dass das gesamte Ausmaß des Erdrutsches noch nicht erfasst wurde.
In der Vergangenheit hat es in diesem Gebiet schon oft Erdrutsche gegeben. Die Erreichbarkeit der Gemeinde Stenungsund ist auf unbestimmte Zeit vom Norden her eingeschränkt.