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Wiederkehrende Tragödien

Tragödie: Dutzende Wale nach Strandung in Australien gekeult – Video

Nach einer Massen-Walstrandung an der Nordwestküste Tasmaniens mussten am Donnerstag zahlreiche Tiere eingeschläfert werden. Die australischen Behörden teilten mit, dass etwa 90 der insgesamt 157 gestrandeten Kleinen Schwertwale (Pseudorca crassidens) die ersten Stunden zwar überlebten, jedoch an einem abgelegenen Strand festsaßen. Aufgrund der schwierigen Wetterbedingungen und der unzugänglichen Lage scheiterten die Rettungsversuche, weshalb die Euthanasie als letzte Option blieb.

Wale gestrandet Australien
Die falschen Schwertwale sind in der nordwestlichen Ecke von Tasmanien gestrandet. (Foto: Tasmania Department of Environment)

Vergeblicher Kampf gegen die Zeit

Die Strandung ereignete sich am Mittwoch. Laut Brendon Clark vom Tasmanian Parks and Wildlife Service blieben die Tiere 24 bis 48 Stunden an Ort und Stelle gefangen, was sie enormem Stress aussetzte. Erste Rettungsversuche, die überlebenden Wale zurück ins Wasser zu bringen, wurden durch hohe Wellen, raues Wetter und die abgelegene Lage erheblich erschwert.

„Die Bedingungen waren extrem herausfordernd und für unsere Einsatzkräfte teilweise gefährlich“, erklärte Clark bei einer Pressekonferenz, laut BBC.

Am Donnerstagmorgen lebten noch 38 Tiere. Die Behörden begannen daraufhin mit der Einschläferung, um weiteres Leiden zu verhindern. „Je länger diese Tiere an Land sind, desto mehr leiden sie. Alle Alternativen wurden geprüft – die Euthanasie ist immer der letzte Ausweg“, sagte der Meeresbiologe Kris Carlyon.

Wiederkehrende Tragödien


Massenstrandungen sind an Tasmaniens Küsten nicht ungewöhnlich. Im Jahr 2020 strandeten dort etwa 470 Grindwale, von denen nur wenige gerettet werden konnten. Doch eine so große Strandung von Kleinen Schwertwalen, einer Delfinart, wurde seit mehr als 50 Jahren nicht mehr verzeichnet.

Kleine Schwertwale, die bis zu sechs Meter lang und über eine Tonne schwer werden können, gehören zu den größten Delfinarten der Welt. Sie leben in engen Sozialverbänden, die auf konstante Kommunikation angewiesen sind – ein möglicher Grund, warum ganze Gruppen stranden, wenn einzelne Tiere in Schwierigkeiten geraten.

Die Ursachen für solche Massenstrandungen sind bis heute nicht vollständig geklärt. Einige Forscher vermuten, dass Wale Beutefischen zu nah ans Ufer folgen und die Orientierung verlieren. Andere Theorien gehen davon aus, dass einzelne, kranke oder verwirrte Tiere ihre Gruppen unabsichtlich in den Tod führen.

Hoffnung auf bessere Schutzmaßnahmen

Obwohl Walstrandungen ein natürliches Phänomen sind, könnten Umweltfaktoren wie Unterwasserlärm oder klimatische Veränderungen eine Rolle spielen. Wissenschaftler fordern daher verstärkte Forschung und verbesserte Strategien für Rettungseinsätze.

Für die Tiere, die am Donnerstag nicht mehr gerettet werden konnten, kam jede Hilfe zu spät. „Es ist immer tragisch, wenn so viele Wale sterben“, betonte Clark. „Doch unter diesen Bedingungen gab es leider keine andere Möglichkeit.“

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