Alles erreicht, bis auf…
Schottland: Audienz beim bekanntesten Pinguin der Welt – Sir Nils Olav III.
Wenn es irgendein Königspinguin auf der Welt so richtig geschafft hat, dann ist es dieser hier. Die Rede ist von keinem Geringeren als „Sir“ Nils Olav III, dem höchst dekorierten und mit Sicherheit weltbekanntesten seiner Art.
Zum Ritter geschlagen 2008, zum General ernannt 2016, absoluter Publikumsliebling im Zoo von Edinburgh. Mehr geht einfach nicht. Wäre Nils Olav ein Mensch, er hätte Neider ohne Ende – und natürlich Kohle bis zum Abwinken.
Wer sich nun fragt, ob der 1. April vorverlegt wurde, sieht sich getäuscht. Die Orden, die Titel, alles ist echt und redlich verdient. Denn Pinguine haben in der schottischen Hauptstadt nun mal Sonderstatus. Und das seit ziemlich genau 110 Jahren.
Damals, genau gesagt am 14. Dezember 1911, war es dem Norweger Roald Amundsen und seiner Expedition gelungen, das Rennen um den Südpol für sich zu entscheiden. Als dann zwei Jahre später der Zoo in Edinburgh eröffnet wurde, bot sich als skandinavisches Gastgeschenk, genau, ein Pinguin an.
Dieser frühen Verbindung folgend, entwickelte sich zwischen Norwegen und Schottland Schritt um Schritt eine ganz spezielle Pinguin-Connection. Mit dem für Nils Olav ziemlich passablen Ergebnis, dass er – inzwischen als dritter seiner Art – einen militärischen Rang besitzt und das Adelsprädikat „Sir“ im Namen trägt. Wie gesagt: Mehr geht nicht.
Fünf Jahre ist es nun her, dass der gut 70 Zentimeter groß gewachsene Pinguin im Rahmen einer beispiellosen Verleihungszeremonie zum Brigadegeneral der königlichen Garde Norwegens ernannt wurde.
Seither waren seine TV-Auftritte (glücklicherweise) eher selten, bis vor einigen Wochen ein BBC-Team bei „Sir“ Nils Olav III erfolgreich um Audienz bat. Schnell wird klar, dass Dopey, wie der Pinguin mit bürgerlichem Namen heißt, wohlauf und bei bester Laune zu sein scheint.
Er lässt sich von Pflegerin Dawn Nicoll jedenfalls genüsslich Bauch und Kopf kraulen. Fisch scheint es ebenfalls reichlich zu geben. Läuft für ihn. Wobei: Felsenpinguin Mrs. Wolwitz, eine leicht zerzauste Dame von 31 Jahren, scheint sich nicht wirklich für den Promi im Gehege zu interessieren.
Streng genommen blitzt Nils Olav sogar regelmäßig bei ihr ab, will Pflegerin Dawn Nicoll beobachtet haben. „Er singt häufig für sie, aber sie zeigt ihm klar, dass sie es nicht mag.“ Es gibt also doch noch Ziele im Leben von „Sir“ Nils Olav III. Wie tröstlich.
Die BBC beim Brigadegeneral Sir Nils Olav III.
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