Reisetagebuch Schottland, Tag 2
Schottland: Aus dem Leben eines Tourguides – Culloden Battlefield und Viaduct
Nachdem es am Abend zuvor nicht wirklich sehr spät geworden war, geht es pünktlich um 9:00 Uhr, also direkt nach dem Frühstück, auf die Piste.
Was wäre ein erster Schottlandbesuch ohne das Culloden Battlefield? Unvollständig! Ihr liegt vollkommen richtig. Das Schlachtfeld, auf dem das schottische Schicksal für lange Zeit im Moor versank, ist auch heute noch – oder gerade heute – beeindruckend.
Wenn man genau hinschaut und dem Guide zuhört, erfährt man einige Hintergründe der dramatischen Niederlage der unter Bonnie Prince Charles vereinigten Clans. Der Spaziergang über das riesige Areal kann Stunden dauern, wir laufen bei kaltem, windigen aber trockenem Wetter gut neunzig Minuten. Als Guide muss man die richtige Balance zwischen der Bedeutung des Culloden Battlefield und der Stimmung der Reisenden finden, immerhin ist man ja im Urlaub.
Und so geht es weiter zu den nicht ganz so bekannten und noch frei zugänglichen Clava Cairns, einer Begräbnisstätte, die deutlich mehr Jahre auf dem Buckel hat, als das am 16. April 1746 traurige Berühmtheit erlangende Schlachtfeld.
Die Cairns (Steinhügel oder Steinmale) stammen aus der Bronzezeit, und ihr Alter wird auf über viertausend Jahre geschätzt. Inmitten Schatten spendender Bäume gelegen, erlauben die gut erhaltenen Gräber einen je nach Stimmung, mystischen Blick in die archaische Vergangenheit der frühen Schotten.
(Foto: Nikki Apul / depositphotos.com)
Es half alles nichts, wir müssen weiter. Carrbridge steht auf dem Programm und die Fahrt nach Dufftown, wo ein Whiskytasting mit Führung durch die Destillerie angesagt ist.
Ein langer Tag neigt sich dem Ende zu. Nach dem üblichen Stau auf der A96 – dank eines veritablen Gusses von oben, verpassen wir das gebuchte Diner – endet unser Tag erneut im Gregors, wo die Speisekarte hoch und runter gespielt wird.
Wie tags zuvor macht sich der Guide auf den kurzen Heimweg. Es gibt schließlich noch einiges vorzubereiten. Völlig überfressen falle ich ins Bett. Die Nacht gestaltete sich eher unangenehm – selbst schuld, ich weiß, aber es schmeckt halt in Schottland besonders gut.
Ende Teil 2/4
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