Organisierte Rückkehr trägt Früchte
Schottland: Erstmals seit Ausrottung vor 400 Jahren gibt es wieder Biber in den Cairngorms
Sie sind wieder da: Rund 400 Jahre nach ihrer vollständigen Ausrottung gehören Biber wieder zur Fauna der Cairngorms. Erst am Montag konnten vier der Nagetiere in dem wunderbaren Gebirgsteil der schottischen Highlands in die freie Wildbahn entlassen werden.
Weitere 15 Artgenossen sollen in den kommenden fünf Jahren folgen, sodass sich die Population behutsam wieder aufbauen kann. Organisiert und gesteuert wird die Rückkehr des Bibers von der Leitung des Cairngorms-Nationalparks und von NatureScot.
Die Biber waren zuvor im Einzugsgebiet des Flusses Tay gefangen und zu Gesundheitschecks in den Five Sisters Zoo in der Nähe von West Calder gebracht worden. Freigelassen wurden sie schließlich mit einer staatlichen Lizenz von NatureScot.
Allerdings gibt es auch Vorbehalte gegen die Wiederansiedlung
Die Ministerin für biologische Vielfalt, Lorna Slater, war bei der Freilassung der Biber anwesend und teilte mit: „Der heutige Tag ist ein wichtiger Meilenstein in unseren laufenden Bemühungen, diese ikonische Tierart wieder in ganz Schottland heimisch werden zu lassen.“
Und weiter: „Ich möchte der Cairngorms National Park Authority und allen beteiligten Organisationen danken, die diesen wirklich aufregenden Moment möglich gemacht haben.“ Allerdings gibt es laut BBC-Bericht auch Vorbehalte gegen die Wiederansiedlung.
So zeigten sich im Vorfeld mehrere Landbesitzer besorgt über mögliche Schäden, die die Tiere auf landwirtschaftlichen Flächen und in Wäldern anrichten könnten. Naturschutzorganisationen halten dagegen, dass Biber die Wasserqualität verbessern und Überschwemmungen abmildern können.
Hintergrund: Der Biber wurde im 16. Jahrhundert in ganz Großbritannien quasi bis zur Ausrottung gejagt. Ausschlaggebend dafür waren sein Fleisch und sein wärmendes Fell. Aber auch vom Biber abgesonderte Öle wurden gebraucht. Vor allem als Lockmittel für Raubtiere und Fischköder.