Trauriger Rekord
Schottland hat pro Kopf die meisten Drogentoten Europas – mit Abstand
Die Zahl der Menschen, die in Schottland an den Folgen von Drogenmissbrauch verstorben sind, ist 2023 erheblich angestiegen. Laut aktuellen Daten der National Records of Scotland (NRS) fielen im Untersuchungszeitraum 1.172 Menschen ihrer Drogensucht zum Opfer.
Das waren 121 mehr als im Jahr 2022, was einem Anstieg von 12 Prozent entspricht. Die schottische Regierung erklärte nach der Bekanntgabe, die Zahl der Todesfälle durch Drogenmissbrauch im Land sei weiterhin „äußerst besorgniserregend“.
Der Anstieg folgte auf den ersten signifikanten Rückgang der Todesfälle seit längerer Zeit im Jahr 2022, als insgesamt 1.051 Menschen verstarben. Dies wurde – wohl zu Unrecht – als frühes Zeichen für eine Besserung der Situation in Schottland gewertet.
Zum Vergleich: Bei Beginn der landesweiten Aufzeichnungen im Jahr 1996 lag die Zahl der Todesfälle noch bei 244 – und damit meilenweit unter den Werten der letzten Jahre, die in der Grafik oben abgebildet sind.
Heroin, Morphin und Methadon für die meisten Todesfälle verantwortlich
In Schottland ist die Zahl der registrierten Drogentoten pro Kopf nach wie vor weitaus höher als in anderen europäischen Ländern und auch in anderen Teilen des Vereinigten Königreichs. Sie ist um Faktor 2,7 höher als in England.
Schottland verzeichnete 2023 im Durchschnitt 277 Todesfälle pro eine Million Menschen im Alter von 15 bis 64 Jahren. Im Vergleich dazu wurden die nächsthöheren Werte in Estland mit 95 Todesfällen und in Norwegen mit 86 Todesfällen pro eine Million Menschen gemessen. Was ein Unterschied.
Opiate wie Heroin, Morphin und Methadon waren die am häufigsten mit Todesfällen in Verbindung gebrachten Drogen. Insgesamt war diese Drogengruppe 2023 laut BBC für 937 bzw. 80 Prozent aller Todesfälle in Schottland verantwortlich.
Der komplette Report steht unter diesem Link als pdf-Dokument bereit.