Facebooktwitterpinterestrssinstagram

Ungewöhnliches Naturschutzprojekt

Schottische Inseln wollen Igel loswerden – aus gutem Grund

Ein Naturschutzprojekt in Schottland hat das Ziel, alle Igel von einer Gruppe der Äußeren Hebriden zu entfernen. Die Tiere sind nicht heimisch auf den Inseln und stehen im Verdacht, die Eier bodenbrütender Vögel zu fressen – mit teils dramatischen Auswirkungen auf deren Bestände.

Igel Schottland
Der Igel ist auf einigen schottischen Inseln nicht mehr gern gesehen. (Foto: Tomaž Demšar / CC BY-SA 3.0)

Das neue Projekt „Saving Uist Nature“ (SUN) sieht vor, Igel auf South Uist und Benbecula zu fangen und sie auf das schottische Festland umzusiedeln. Ein früheres Projekt – das „Uist Wader Project“ (UWP) – konnte North Uist bereits igelfrei halten, doch fehlende Gelder verhinderten eine Fortsetzung.

RSPB Scotland, NatureScot und die Scottish SPCA sind Partner des Projekts. Sie erhielten nun rund 100.000 Pfund aus dem „Nature Restoration Fund“ der schottischen Regierung zur Entwicklung des Vorhabens über die nächsten zwölf Monate.

RSPB Scotland zufolge ist SUN das erste Projekt seiner Art weltweit. Kenna Chisholm, Managerin für die Region North Highland und Hebriden, erklärte: „Entschlossenes Handeln ist entscheidend, um die bemerkenswerte Tierwelt von Uist zu schützen – und zugleich das Beste für die umgesiedelten Igel und die Population auf dem Festland zu erreichen.“

Erster Plan zur Tötung der Igel nach Protesten schnell verworfen

Iain Macleod, Betriebsleiter von NatureScot für Westschottland, bezeichnete das Projekt bei der BBC als bahnbrechend: „Es bietet die einmalige Gelegenheit, Schäden zu verringern – und gleichzeitig die Igel als bedrohte Art zu erhalten.“

Vor rund 50 Jahren wurden Berichten zufolge erstmals Igel in einem Garten auf South Uist ausgesetzt – in der Hoffnung, sie würden sich an Schnecken und Nacktschnecken halten. Doch die Tiere vermehrten sich rasant und fraßen bald mehr als nur Gartenschädlinge.

Ab 2001 wurde der Druck durch Igelfraß auf Vogeleier in der Region so stark, dass man begann, sie gezielt zu entfernen. Ein erster Plan zur Tötung der Tiere wurde nach Protesten allerdings schnell verworfen.

Stattdessen wurde das UWP ins Leben gerufen: Igel sollten gefangen, untersucht, markiert und dann auf das Festland gebracht werden. North Uist ist seit 2016 frei von Igeln.

Unser Geographie-QUIZ: Schottlands landschaftliche Eigenheiten

Sie wollen diesen Beitrag teilen?

Facebooktwitterredditpinterestmail
Subscribe
Benachrichtige mich zu:
guest

0 Comments
älteste
neuste
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anzeigen