Für mehr Wohlbefinden
Schottland: Kommt die 4-Tage-Woche bei gleicher Bezahlung?
Die schottische Regierungspartei SNP (Scottish National Party) hat sich vor ihrer Wiederwahl im Mai 2021 nicht nur für die Unabhängigkeit stark gemacht.
Auf dem Tableau stand und steht auch ein ehrgeiziges Programm, mit dem die Regierung die 4-Tage-Woche für Büroangestellte testen will. Ziel der Maßnahme: Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens – aber ohne finanzielle Einbußen. Klingt doch schonmal gut.
Um das Ganze in die Praxis zu bringen, soll laut Bloomberg alsbald ein Fonds in Höhe von 10 Millionen Pfund (11,5 Millionen Euro ) eingerichtet werden, mit dessen Hilfe interessierte Unternehmen zum Mitmachen animiert werden sollen.
Nun hat sich in die Debatte auch das Institute for Public Policy Research eingeschaltet und fordert, das Programm auf weitere Bereiche des Arbeitsmarkts auszuweiten. Beispielsweise auf das Gesundheitswesen und das Gastgewerbe.
Außerdem plädiert die prominente Denkfabrik für eine landesweite Kommission, die sich intensiv mit allen Aspekten einer faireren Arbeitsgestaltung befassen müsse.
„Um den Lerneffekt zu maximieren, sollten die Versuche der Regierung in Bezug auf Umfang und Gestaltung ehrgeiziger sein“, heißt es in einem Bericht des Instituts.
In Umfragen gaben wiederholt bis zu 90 Prozent der schottischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer an, offen für einen Versuch der 4-Tage-Woche zu sein.
An Zustimmung scheint es schonmal nicht zu mangeln. Man darf sehr gespannt sein, wie es in Schottland bei dem Thema weitergeht. Zuletzt hatte bereits Island für Furore gesorgt, weil auch hier – mit Erfolg – Tests zu einer verkürzten Arbeitswoche stattgefunden haben.
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