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„Ohne selbst Opfer zu werden“

Neues Tech-Projekt rettet Menschen in Seenot mit Weltraumdaten

Ein technologisches Pionierprojekt soll Rettungskräften in Schottland zukünftig helfen, in Not geratene Menschen schneller zu erreichen. Einsatzgebiet sind die sich ständig verändernden Gewässer des Solway Firth, die aufgrund ihrer schnellen Gezeitenbewegungen als sehr gefährlich gelten.

Seenot Schottland
Das Problem bislang: Wenn der Weg falsch ist, hilft das schnellste Boot nicht. (Foto: University of Strathclyde)

In dem Projekt soll untersucht werden, ob aktuelle Satellitenbilder Rettungskräfte in ihren Booten sprichwörtlich wegweisend unterstützen können, um in Schwierigkeiten geratene Menschen auf kürzestem Weg einzusammeln.

Denn selbst die modernsten Navigationskarten für die Schifffahrt können komplexe Gebiete wie den Solway Firth leer und unkartiert lassen. Dies schränkt die Fähigkeit der Rettungsdienste ein, einen sicheren Zugang im Wattenmeer zu gewährleisten, ohne selbst in Gefahr zu geraten.

Es geht um die Verwendung von SAR-Daten (Synthetic Aperture Radar) von Satelliten

Die University of Strathclyde wurde daher von der Nith Inshore Rescue mit der Idee angesprochen, Satellitenbilder zu nutzen, um kurzfristig schiffbare Kanäle durch unkartierte Gewässer zu identifizieren.

Im Rahmen des von der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) finanzierten Projekts „Safe Passage“ hat ein Forschungsteam der Universität nun die Flussmündung als Versuchsstandort genutzt.

Sie untersuchen die Verwendung von SAR-Daten (Synthetic Aperture Radar) von Satelliten, um eine regelmäßige, genaue Kartierung der sich bewegenden Kanäle in der Küstenregion zu ermöglichen.

Seenot Schottland 1
Die schnellste Route durch das Wattenmeer. (Foto: University of Strathclyde)

Es kann zur Unterscheidung zwischen Sand und Wasser verwendet werden und funktioniert sogar bei Nacht oder bei Bewölkung, sodass das Rettungsboot eine gleichbleibende Mindesttiefe unter dem Kiel entlang einer Route finden kann.

Bislang mussten die Besatzungen manuell Tiefenmessungen durchführen

Bislang mussten die Besatzungen manuell Tiefenmessungen durchführen. Aber bei schlechtem Wetter und starken Gezeiten verschieben sich diese Durchfahrten so schnell, dass eine zuvor gemessene Route möglicherweise schnell unbrauchbar ist.

Das heißt: Ungenaue Informationen können zu erheblichen Problemen führen. Es kann sein, dass Boote mitten in der Rettungsaktion den Kurs ändern müssen, was die Reaktionszeit verlangsamt und sogar dazu führen kann, dass das Rettungsboot selbst auf Grund läuft.

Prof. Malcolm Macdonald, Vorsitzender für angewandte Weltraumtechnologie an der Universität Strathclyde, sagte der BBC: „Die Arbeit untersucht die Alternativen für eine regelmäßige Kartierung der Gezeitenzone, damit diese Teams Opfer erreichen können, ohne selbst Opfer zu werden.“

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