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Reisebericht – Amsterdam-Newcastle

Roadtrip durch Schottland I – extrem gelungen

In einem ausführlichen Reisebericht über Schottland möchten wir Sie teilhaben lassen an Erfahrungen und Erinnerungen, die so vielleicht nur hier – im Norden Großbritanniens – möglich sind. Es hieß ja schon immer, Schottland sei schön. Aber so schön? Es folgt die mehrteilige Chronologie einer ziemlich perfekten Urlaubsreise, dazu jede Menge Fotomaterial.

Teil 1: Die Anfahrt und das davor

Landkarte Schottland Ostküste
Bordkarten DFDS Seaways

Wenn man sich zu zweit etwa eine Woche Zeit gönnt, um Anfang Oktober möglichst viel von Schottland in eine Erlebnisreise zu packen, dann stellt sich die Frage nach dem richtigen Fortbewegungsmittel eigentlich nicht: Man darf, man muss das Auto an dieser Stelle als gesetzt ansehen. Also gab es für uns im Vorfeld nur die Frage zu klären, ob ein Leihwagen vor Ort oder das eigene zu bevorzugen sei.

Zugegeben, ich hatte in dieser Sache eine klare Präferenz, da ich etwa fünfzehn Jahre zuvor schon einmal das recht zweifelhafte Vergnügen hatte, mit einem Leihwagen (Lenkrad rechts) im Norden Großbritanniens (Fahrbahn links) unterwegs zu sein. Nach meinen irritierenden Schilderungen bestand schnell Einigkeit zwischen meiner Freundin und mir, die Drohkulisse des britischen Straßenverkehrs zumindest um den Faktor Lenkrad mindern zu wollen. Eine gute Wahl, wie sich später zeigen sollte.

Roadtrip Ostzküste Reisebericht
An der englisch-schottischen Ostküste.

Die Fähre: Übernachtfahrt Amsterdam-Newcastle

Erstes Teilziel unseres Roadtrips war der Seehafen Amsterdam-Ijmuiden, von wo aus sich die Großfähren der Reederei DFDS mehrmals pro Woche auf den Weg über den Kanal machen. Die Kosten lagen bei knapp 550 Euro für Hin- und Rückfahrt. Resultierend jeweils aus dem Stellplatz für unseren Peugeot und einer Innenkabine auf Deck 7, in der sich zwar recht komfortabel schlafen, aber nur sehr beengt duschen und schon gar nicht aufs Meer blicken ließ.

Kein Ding sicherlich bei nur einer Übernachtung, für Kreuzfahrten hingegen würde man bei dem Preis zumindest ein Bullauge erwarten, um nicht mit dem Tatbestand der Meuterei zu liebäugeln. Immerhin, alles war sauber.

Die Fähre mit dem schönen Namen „King Seaways“ war bis auf den letzten Platz besetzt, wobei diverse Restaurants, ein Einkaufsbereich und natürlich Bars das Volk bei Laune hielten – zu vorgerückter Stunde sogar so sehr, dass es auch den ein oder anderen Alkoholexzess zu bewundern gab.

Garantiert nie vergessen werde ich den Engländer, der von seinen Kumpels dazu animiert wurde, mit Anlauf und im Pinguin-Stil über einen mit Bier getränkten Tisch zu rutschen. Dunkle Erinnerungen wurden wach an meine erste Überfahrt nach Newcastle vor etlichen Jahren. Aber lassen wir das.

Burg
Die Burg lag am Wegesrand. Keine Ahnung, wem sie gehört.

Im Nachhinein weiß ich gar nicht mehr, ob es für uns auf der „King Seaways“ noch die Möglichkeit gegeben hätte, zwei Ruhesessel zu buchen. Jene kombinierten Sitz- und Schlafgelegenheiten also, die auf etlichen Fährrouten zwar günstig angeboten werden, es dabei aber mit sich bringen, dass man die Nacht im Schlafsaal verbringt. Ein beinharter Schnarcher im Raum, und die Nacht wäre für die Katz‘ gewesen. Ein Risiko, das wir zum Aufpreis einer Doppelkabine auf jeden Fall vermeiden wollten.

So kamen wir morgens kurz nach 9.00 Uhr planmäßig und einigermaßen erholt im nordenglischen Newcastle an. Erster Hingucker war hier, dass es für die Fähre vor dem Erreichen des Hafens noch ein gutes Stück den Fluss Tyne hinaufging. Links und rechts schon festen britischen Boden vor Augen, markierte die kleine Flussfahrt für uns nicht nur optisch, sondern auch emotional den eigentlichen Start unserer Rundreise. Ich kann sogar sagen, dass meine unterschwelligen Bedenken wegen der bevorstehenden Autofahrt in diesem Moment wie weggeblasen waren. Es muss Vorfreude gewesen sein.

Tagesziel Edinburgh – schön die schottische Küste hoch

Ab jetzt war unser Tagesfernziel die schottische Hauptstadt Edinburgh, flankiert durch mein persönliches Nahziel: erstmal Fuß fassen im britischen Linksverkehr. Nachdem wir die ersten Kreisverkehre ohne einen Hauch von Unfallgefahr genommen hatten, machte sich im Auto erste Erleichterung breit. Denn unsere Karte führte uns am Zentrum von Newcastle vorbei und heraus auf eine von uns im Vorfeld grob anvisierte Route Richtung Norden – die englisch-schottischeOstküste hoch nach Edinburgh.

Da uns beiden ordentlich der Magen knurrte, beschlossen wir nach einigen Kilometern, die Reise mit einer klassisch britischen Mahlzeit in nicht minder klassischem Ambiente zu beginnen. Ein Pub, irgendetwas Uriges musste her. Fündig wurden wir in einem Örtchen namens Newbiggin-by-the-Sea, rund 25 Kilometer nördlich von Newcastle und direkt am Meer gelegen. Im „The Endeavour“ gab es leckeren Eintopf und Kuchen, das Wetter spielte mit. Ein rundum geglückter Start.

The Endeavour Schottland
The Endeavour Pub

Es sah so aus, als sollte der Rest unserer Tagesroute ebenfalls recht entspannt verlaufen, immer schön die an diesem Tag angenehm befahrene A1 hoch. Kurz musste ich mich an einen Autobahnabschnitt vom Vortag erinnern, die A3 bei Köln, wo vier oder sogar fünf Spuren nicht ausreichten, den Verkehr im Zaum zu halten. Da ist das hier doch eine ganz andere Nummer, wird es mir durch den Kopf gegangen sein. Doch dann kam Edinburgh.

Schottische Nordsee
Schottische Nordsee.

sh

Lesen Sie die anderen Teile des Reiseberichts

Teil 1 unserer Schottland-Reise-Serie

Teil 2 unserer kleinen Schottland-Serie dreht sich um das großartige Edinburgh und die nicht minder reizvolle Weiterfahrt in Richtung Isle of Skye.

Teil 3 gehört einzig und alleine Isle of Skye. Drei tolle Tage auf der Insel – und trotzdem längst nicht alles gesehen.

Teil 4 widmet sich dem einzig wahren Highlander-Schloss, Whisky-Hochburgen, Dunnottar-Castle und einem Tal, das großartiger nicht sein könnte. Ach ja, und die Sintflut war auch noch am Start.

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