Facebooktwitterpinterestrssinstagram

„Das gibt es nirgends sonst in Europa“

Schüleraustausch in Schottland: In Kirkcaldy bei einem Ceilidh tanzen

Wer einmal den Kult-Film „Trainspotting“ im Original gesehen hat, weiß: Schottisches Englisch ist am Anfang schwer zu verstehen. Dabei wurde der schottische Akzent zum vertrauenswürdigsten und freundlichsten Akzent in Großbritannien gewählt.

Schüleraustausch Schottlan
Austauschschülerin Hanna Pressel im Glen Coe in den schottischen Highlands. (Foto: Hanna Pressel / ICXchange-Deutschland e.V.)
Die Schotten sind bekannt für ihre Freundlichkeit und offene Kultur. Die meisten Austauschschüler entscheiden sich für Schottland jedoch wegen seiner einzigartigen Landschaft, die von Bergen und Seen geprägt ist. In Schottland befindet sich auch der größte Nationalpark Großbritanniens, Cairngorms genannt.

Die meisten Schüler, die nach Schottland kommen, werden südlich oder nördlich der schottischen Hauptstadt Edinburgh in Gastfamilien untergebracht. Dazu zählen Fife, Perth und die Scottish Borders sowie die Stadt Edinburgh.

Schülern in Schottland steht eine große Anzahl an Fächern zur Auswahl. Als Austauschschüler belegt man entweder die Prüfungen der Stufe 5 „National 5 level exams“ (mit 15 oder 16 Jahren) oder die Prüfungen der höheren Stufen „Highers“ (mit 17 oder 18 Jahren).

Der schottische Schultag beginnt kurz vor 9 Uhr und endet gegen 16 Uhr. Die meisten Schulen in Schottland betreiben eine Vielzahl von Clubs und Sportarten, die entweder zur Mittagszeit oder nach der Schule verschiedene Aktivitäten anbieten. Und anders als in England tragen alle Schüler in Schottland Schuluniformen.

Für die Aufnahme von Austauschschülern erhalten die Schulen eine finanzielle Zuwendung, die im Programmpreis enthalten ist. Schulbücher und Unterrichtsmaterialien werden von den Schulen in der Regel kostenfrei oder gegen Hinterlegung eines Pfandes zur Verfügung gestellt.

„Das gibt es nirgends sonst in Europa“

Die Stuttgarterin Hanna Pressel lebte als Austauschschülerin von Januar bis März 2024 in Kirkcaldy am Edinburgh gegenüberliegendem Ufer des Firth of Forth. Dort war sie in einer Gastfamilie gemeinsam mit Gastmutter, Gastvater und einem der erwachsenen Söhne der Gastmutter untergebracht und besuchte die Kirkcaldy High School.

Da sie Geige und Klavier spielen konnte, wählte sie auch dort das Fach Musik, was ihr sofort Anschluss an alle musikalischen Aktivitäten der Schule verschaffte. Die Musiklehrerin verhalf ihr sogar zu einem Platz in der Kirkcaldy Orchestral Society (KOS), einem örtlichen Orchester, mit dem sie einige Auftritte mitbestreiten durfte.

Die Wochenenden nutzte Hanna für Ausflüge in die Umgebung, darunter auch nach Edinburgh, wo sie sich für die zahlreichen kostenlos zugänglichen Kunstgalerien sowie Theater und Konzerthäuser begeisterte. Aber auch ein U20 Rugby-Länderspiel der schottischen Auswahl gegen Frankreich konnte sie live miterleben (was Schottland leider 14 zu 29 verlor).

Die Kirkcaldy High School organisierte auch einige traditionelle Ceilidhs, ein Musikfest, bei dem viel getanzt wird. Die Schule organisiert mehrere Ceilidhs pro Jahr für den Abschlussjahrgang und für Ehemalige, sowie Freunde und Interessierte. Getanzt werden dabei schottische Rundtänze. Auch ohne Vorkenntnisse konnte Hanna sich aktiv dabei einbringen, da alle Tanzschritte vor jedem Tanz genau erklärt werden.

Überhaupt war Hanna sehr von der gelebten schottischen Kultur beeindruckt:

„Auf diesem vergleichsweise kleinen Stück Land hat sich etwas so Eigenes entwickelt, wie vielleicht sonst nirgends in Europa“, so das Fazit der Stuttgarterin.

Für sich persönlich zieht sie nach drei Monaten Kirkcaldy das Fazit:

„Ich denke, dass ich weltoffener geworden bin und mutiger, denn es hat auch viel Mut dazugehört, ins Flugzeug zu steigen und zu wissen, dass ich mein normales Leben für drei Monate hinter mir lassen würde“.

Sie wollen diesen Beitrag teilen?

Facebooktwitterredditpinterestmail
Subscribe
Benachrichtige mich zu:
guest

0 Comments
älteste
neuste
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anzeigen