Innovatives Unternehmen HUID aus Schottland
Startup entwickelt klimafreundliche Verpackungen – aus Zwiebeln
Ein Startup-Unternehmen aus dem schottischen Oban entwickelt gerade klimafreundliche Verpackungen aus Zwiebelschalen. Ziel der ungewöhnlichen Idee ist es, Abfall zu reduzieren und Emissionen zu verringern.
Renuka Ramanujam, CEO des Unternehmens HUID, ist eine ehemalige Textilstudentin, die Zwiebelschalen zunächst als Quelle für Kleidungsfarbe verwendete. Das Unternehmen der 30-Jährigen bezieht Abfallschalen von landwirtschaftlichen Betrieben.
Ihr neuestes Versuchsfeld: Die Entwicklung kartonartiger Materialien und hoch flexibler Alternativen zu Folien – hergestellt aus Zwiebelresten. Das Unternehmen wird vom National Manufacturing Institute Scotland, einer von der Industrie geführten Einrichtung, unterstützt.
Zwiebelschalen haben zudem antimikrobielle Eigenschaften, sodass diese Verpackungen dazu beitragen könnten, die Haltbarkeit verderblicher Lebensmittel zu verlängern, die darin enthalten sind.
Bei der Herstellung der Öko-Verpackung wird hochwertige Zellulose aus den äußeren Zwiebelschalen extrahiert und mit einer Biopolymermischung kombiniert. Also mit Substanzen, die aus natürlichen Quellen wie Proteinen, Kohlenhydraten und Fetten hergestellt werden.
„Ich wollte eine Lösung aus etwas finden, bei der das anders ist“
Das Ziel ist klar: Bei HUID versucht man mit innovativen Ideen, einen Beitrag zur Reduzierung des Plastikmülls zu leisten. Allein in britischen Haushalten, so schreibt es die BBC, werden pro Jahr schätzungsweise 90 Milliarden Stück Plastikverpackungen in den Müll geworfen. Unvorstellbar.
Renuka Ramanujam schildert: „Ich habe auf dem Boden meines Schlafzimmers mit dem Material experimentiert. Plastik gibt beim Erhitzen Chemikalien an Lebensmittel ab. Ich wollte eine Lösung aus etwas finden, bei der das anders ist.“
„Stellen Sie sich eine beliebige Mahlzeit vor – darin sind bestimmt Zwiebeln enthalten. Zwiebeln sind ein weltweites Grundnahrungsmittel in der Küche. Sie sind überall, also sind auch ihre Abfälle überall“, fährt sie fort.
2025 soll endlich ihr erstes Produkt auf den Markt kommen. Papier, das vollständig aus Zwiebelschalen besteht. „Bäume sind für die Umwelt von großer Bedeutung, weil sie Lebensraum bieten und Kohlenstoff speichern“, begründet Renuka Ramanujam ihren Plan. „Zwiebeln hingegen haben diese Verantwortung nicht.“
