„Hat bei uns keinen Platz mehr“
Schottland: Verbot von Fuchsjagd führt zu ersten Verhaftungen
Die im Oktober 2023 verabschiedete Gesetzesnovelle zum Verbot der Fuchsjagd in Schottland ist seit dieser Woche ein Fall für die Strafjustiz. Der Grund: Es wird berichtet, dass die Polizei zwei Männer wegen angeblicher Verstöße gegen das Verbot festgenommen hat.
Die Festnahme erfolgte aufgrund von Videoüberwachungen und Beschwerden von Jagdgegnern in den Scottish Borders. Die Ermittler bestätigten, dass es sich um zwei Männer im Alter von 29 und 55 Jahren handelt.
Ministerin Mairi McAllan, die das Gesetz durch das Parlament gebracht hat, sagte dazu: „Das Jagen und Töten eines wilden Säugetiers mit einem Hund, sei es als Sport oder aus anderen Gründen, hat im modernen Schottland keinen Platz mehr.“
Und weiter: „Die Fuchsjagd ist seit 20 Jahren illegal, aber die Unzulänglichkeiten in der bisherigen Gesetzgebung haben dazu geführt, dass es immer noch vorkommt. Bei diesem Gesetzentwurf ging es darum, diese Schlupflöcher zu schließen.“
“Die Polizei ermittelt jetzt gegen jeden, der das Verbot austesten will“
Robbie Marsland, Schottland-Direktor der Liga gegen grausame Sportarten, begrüßte die Verhaftungen: „Ich denke, die schottische Regierung hat mit dieser Gesetzgebung einen gute Arbeit abgeliefert. Die Polizei ermittelt jetzt gegen jeden, der das Verbot austesten will.“
Laut der BBC plädieren allerdings viele Landbesitzer und Landschaftsverbände weiterhin dafür, die Fuchsjagd als Mittel zur Kontrolle von Raubtieren in der Nähe von Viehbeständen einzusetzen.
Fuchsjagden sind in Schottland seit 2002 verboten, England und Wales folgten 2004. Früheren Umfragen zufolge unterstützen rund drei Viertel aller Briten das Jagdverbot. Dennoch machen konservative Politikerkreise nach wie vor keinen Hehl aus ihrer Abneigung gegen das Gesetz.