Facebooktwitterpinterestrssinstagram

Unberührte Landschaft der Borders

Windenergie-Transport: Protest gegen Strommasten-Trasse in Schottland

Die Frage, wie erzeugte Windenergie effektiv in die Fläche verteilt werden kann, sorgt aktuell auch in Schottland nicht eben für Beifall. Konkret geht es um Pläne von Scottish Power Energy Networks (SPEN), im schottisch-englischen Grenzgebiet über eine Strecke von 50 Meilen riesige Strommasten zu errichten.

Stromnetz Schottland
Transport von Windenergie: In Schottland regt sich Protest gegen geplante Überlandleitungen durch die „Borders, das landschaftlich wunderschöne Grenzgebiet zu England. (Foto: Nikola Johnny Mirkovic)

Die bis zu 60 Meter hohen Stahltürme müssten alle paar hundert Meter aufgestellt werden, was optisch zwangsläufig Eindruck hinterließe. Und das in einer Region – den Borders -, die ländlicher und schöner kaum sein könnten.

Also regt sich Protest, denn viele Bewohner entlang der geplanten Trasse sind besorgt über die Auswirkungen der Strommasten. Sie fordern von SPEN in dieser Angelgenheit ein völliges Umdenken.

Ein Sprecher von SPEN hält dagegen: „Nach umfangreichen Untersuchungen wurde eine bevorzugte Route ermittelt, die ein Gleichgewicht zwischen der Bereitstellung eines kosteneffizienten, zuverlässigen Stromnetzes und den Belangen von Landschaft, Tierwelt, Optik und Gemeinschaft herstellt.“

Die grenzüberschreitende Verbindung ist eine von mehreren Maßnahmen, die im Rahmen einer 58-Milliarden-Pfund-Modernisierung des britischen Stromnetzes vorgeschlagen wurden. Übergeordnetes Ziel ist der Transport erneuerbarer Energie zwischen Schottland und England.

Doch während Unterwasserverbindungen, die Offshore-Energie in den Süden transportieren, kaum auf Widerstand stoßen, sieht es bei den Freileitungsvorschlägen ganz anders aus. Immer mehr Bürgerinitiativen werden gebildet, um gegen die geplanten Strommasten zu kämpfen.

„Wir sind alle sehr besorgt über diese Pläne“

„Ich bin sehr besorgt über die Klimakrise und die Notwendigkeit erneuerbarer Energien, aber dies ist eine so grobe Art, Strom in den Süden zu transportieren“, zitiert die BBC stellvertretend einen Protestierenden aus den Borders.

Und weiter: „Die Täler von Yarrow und Ettrick gehören zu den unberührtesten Gebieten des Landes. Wir sind alle sehr besorgt über diese Pläne.“ Außerdem sollen die Strommasten das Minch Moor zwischen den Tälern Tweed und Yarrow überqueren. Auch hier beißt es sich.

Die grenzüberschreitende Verbindung wird den Plänen zufolge an eine Überlandleitung andocken, die erneuerbare Energie von Aberdeenshire, Tayside, Perthshire und dem Central Belt über Land zu Stromleitungen in Cumbria transportiert.

Die Forderung der Protestierenden lautet, auch in den Borders den Bau von unterirdischen Optionen zu prüfen. Und siehe da: Aufgrund der massiven Bedenken hat SPEN eine aktuell laufende Konsultationsphase bis Ende November verlängert.

Die Manager werden das Feedback berücksichtigen und im nächsten Jahr eine Umweltverträglichkeitsprüfung in Auftrag geben, bevor 2026 erneut Vorschläge für die Routenführung veröffentlicht werden sollen. Baubeginn – von was auch immer – soll dann voraussichtlich 2029 sein.

Unser Geographie-QUIZ: Schottlands landschaftliche Eigenheiten

Sie wollen diesen Beitrag teilen?

Facebooktwitterredditpinterestmail
Subscribe
Benachrichtige mich zu:
guest

0 Comments
älteste
neuste
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anzeigen