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„Seit Ewigkeiten verlorengegangen“

Schottland: Wissenschaftler wollen historische Whisky-Aromen zurück in die Flasche bringen

Schottische Wissenschaftler arbeiten daran, uralten Whisky-Geschmack wieder zum Leben zu erwecken und zurück in die Produktion zu bringen. Dazu erforscht ein Team der Heriot-Watt University in Edinburgh aktuell, wie Aromen aus dem frühen 19. Jahrhundert auf moderne Herstellungsverfahren reagieren.

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Schafft es die Forschung, längst vergessene Whisky-Aromen zurück in Fass und Flasche zu bringen? (Foto: depositphotos.com)

In den nächsten sechs Jahren ist geplant, mindestens acht ausrangierte Gerstensorten auf Modernitätstauglichkeit zu testen. Die Forscher wollen unter anderem herausfinden, ob auf Basis „alter“ Gerste unverwechselbare neue Whisky-Arten entstehen können.

Eine der Gerstensorten, die für die Tests auserkoren wurden, ist ein rund 200 Jahre alter Chevallier-Typ. Ein anderer Typ nennt sich Hana und stammt ursprünglich aus dem tschechischen Mähren, wo er laut BBC 1842 zur Herstellung des ersten blonden Pilsner-Biers verwendet wurde.

Im Kern hofft das Team, durch die auf Jahre angelegte Forschung neue Single Malts für die Holyrood Distillery in Edinburgh kreieren zu können. Forschungsleiter Dr. Calum Holmes dazu: „In der Mälzerei- und Brennereiindustrie besteht zunehmendes Interesse an älteren Gerstensorten.“

Es existiert die Hoffnung, dass die Verwendung solcher Gerste zu „günstigen Aromamerkmalen“ im Destillat führen kann. Zugleich hätten einige Gerstenarten in der jüngeren Vergangenheit bereits potenzielle Widerstandsfähigkeit gegen Belastungen durch den Klimawandel gezeigt.

Auch Marc Watson, Leiter der Spirituosenproduktion der Holyrood Distillery, äußerte sich öffentlich: „Wir sind der Meinung, dass es klar wahrnehmbare Unterschiede bei der Verwendung historischer Gersten gibt, aber wir wollen dies wissenschaftlich untermauern.“

„Wir nutzen innovative Verfahren, um Eigenschaften zurückzubringen, die im Laufe der Zeit und durch Umstellung auf neuere Gerstensorten verlorengegangen sind. Geschmacksrichtungen und Aromen, die seit Ewigkeiten nicht mehr in einer Whisky-Flasche vorhanden sind“, so Watson weiter.

Ob’s dann eingefleischten Whisky-Liebhabern mundet, wird sich zeigen müssen. Für den Laien ist es in jedem Fall ein spannender Versuch, der da gerade irgendwo in einem Labor in Edinburgh stattfindet.

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