„Ein sehr schmerzlicher Tag“
Schweden unter Schock: 11 Tote durch Schüsse an Schule
Bei einer Schusswaffen-Attacke an einer Schule in Örebro sind am Dienstag elf Menschen ums Leben gekommen. Inzwischen wurde die Zahl von polizeilicher Seite bestätigt, hinzu kommen mehrere Schwerverletzte. Eine furchtbare Tat.
Klar ist, dass auch der mutmaßliche Täter unter den Toten ist. Laut Medienberichten war er nicht vorbestraft und gehörte keiner kriminellen Organisation an. Die Behörden gehen derzeit davon aus, dass er allein handelte.
Laut einer Polizeisprecherin kam es zu einem Schusswechsel mit Einsatzkräften, bei dem jedoch keine Polizisten verletzt wurden. Erste Notrufe über die Schüsse in der Schule gingen am Dienstagmittag ein, woraufhin das Gebäude evakuiert wurde. Krankenhäuser in der Umgebung stellten auf Notfallbetrieb um.
Laut Roberto Eid Forest, Leiter des Polizeidistrikts Örebro, wurde der mutmaßliche Straftäter tot aufgefunden, als die Polizei den Campus betrat. Details dazu wurden während einer Fragerunde auf einer Pressekonferenz am Mittwoch bekannt.
„Als die Polizei am Tatort eintraf, hörte sie Schüsse. Bei der Durchsuchung des Gebäudes wurde der mutmaßliche Täter tot aufgefunden“, sagt Forest gegenüber Medienvertretern. Er fügt hinzu, die Polizei könne Berichte, wonach der mutmaßliche Täter sich selbst erschossen hat, nicht bestätigen.
Schwedens Ministerpräsident Ulf Kristersson äußerte sich tief betroffen über das Geschehen: „In einem Klassenzimmer gefangen zu sein und um sein Leben zu bangen, ist ein Albtraum, den niemand durchleben sollte. Dies ist die schlimmste Tat dieser Art in der Geschichte Schwedens.“
Schüler und Lehrer erhalten psychologische Betreuung
Der schwedische Rundfunksender SVT berichtete, dass der Campus Risbergska für den Rest der Woche geschlossen bleibt. An anderen Schulen in Örebro wird am Mittwoch Unterricht stattfinden, jedoch werden die Fahnen auf Halbmast gesetzt. Schüler und Lehrer erhalten psychologische Betreuung.
Jonas Claesson, Leiter des Gesundheitswesens in der Region Örebro, gab an diesem Mittwoch Auskunft zur Situation von insgesamt sechs Schwerverletzten, die nach dem Attentat in ein Krankenhaus eingeliefert wurden.
Demnach hatten fünf Personen zunächst lebensbedrohliche Schusswunden. Alle wurden operiert, ihr Zustand wird nun als stabil bezeichnet. Die sechste Person hatte laut Claesson lediglich leichte Verletzungen erlitten.
„Zwei Personen befinden sich noch auf der Intensivstation“, sagte Claesson auf einer Pressekonferenz. „Bei den Verletzten handelt es sich um vier Frauen und zwei Männer. Alle sind über 18 Jahre alt.“
Örebro liegt rund 200 Kilometer westlich von Stockholm. Der Campus Risbergska ist ein Bildungszentrum für Erwachsene, in dem Schulabschlüsse nachgeholt, Sprachkurse belegt und Berufsausbildungen absolviert werden können.