Archäologie
Das älteste Dala-Pferd der Welt entdeckt
Dieses winzige, hölzerne Pferd macht vielleicht nicht viel her, und im Vergleich zu anderen ausgegrabenen Artefakten ist es überhaupt nicht alt. Dennoch ist es für Archäologen in Schweden ein unschätzbarer Fund, den sie diesen Sommer bei Ausgrabungen machten.
Ein Dala-Pferd (auf Schwedisch Dalahäst) ist ein in der Region Dalarna gefertigtes Spielzeug. Heute steht dieses Pferd als typisches Symbol für ganz Schweden.
Im 19. Jahrhundert trug die Kunst des Schnitzens und Bemalens dieser kleinen Holzpferde dazu bei, die Wirtschaft in der Region anzukurbeln. Die Dala-Pferde wurden im Tausch gegen Haushaltsgegenstände gehandelt, und ihre Schnitzerei und Bemalung blühte zu einer erfolgreichen Industrie auf. Das Dalahäst ist das häufigste Souvenir, das Touristen in Schweden kaufen.
Das größte Dalarna-Pferd der Welt, aus Beton, steht im schwedischen Avesta.
Das weltgrößte Gemälde eines Dala-Pferdes malte der amerikanische Künstler Shai Dahan auf ein Gebäude in der Lower East Side von New York City.
Bei Ausgrabungen in Falun auf ein Pferd gestoßen
Bei Ausgrabungen in Falun, einer Stadt in Dalarna, stieß der Archäologe Torbjörn Holback auf etwas Dunkles im Boden, nicht ahnend, was er vor sich hatte. Als er das Fundstück barg, stellte sich dieses als ein Dala-Pferd heraus.
Das Pred wurde im Schlamm gefunden, aber nach der Reinigung konnten die Archäologen sehen, dass es ursprünglich mit roter Farbe bemalt war, typisch für die Stadt Falun.
Holback, der so etwas noch nie gesehen hat, wie er sagt, schätzt das Dala-Pferd auf etwa 200 Jahre.
Momentan dürfte dieser Fund wohl das älteste erhaltene Dala-Pferd der Welt sein.
Die Entstehungslegende des Dala-Pferdes
Das Dala-Pferd wird mit einer lokalen Legende in Verbindung gebracht, die erzählt, wie es zu seinen schönen Farben kam.
Nach dieser Geschichte besuchte eines Tages ein Maler einen Bauernhof, den er gerade schmückte und bemalte. Eines der Kinder kam auf ihn zu und fragte, warum das Dala-Pferd nicht so schön bemalt sei wie die Dekorationen des Künstlers. Damals, zur Entstehungszeit der Dala-Pferde, war es nicht üblich, sie zu bemalen.
Der Maler dachte also eine Weile nach und beschloss, das Pferd des Kindes zu bemalen. So begann eine Tradition, die dem Dala-Pferd zum Verkaufsschlager machte. Allein die Werkstätten von Nusnäs, dem Zentrum der Dalarna-Pferd-Herstellung, werden jährlich Holzpferde im Wert von 2,6 Millionen Euro verkauft.
ap