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Heftige Kritik des russischen Botschafters an Schweden

„Das Verhältnis zwischen Russland und Schweden könnte schlechter nicht sein“

Das Verhältnis zwischen Schweden und Russland ist so schlecht wie schon lange nicht mehr. Das sagte der russische Botschafter in Schweden, Viktor Tatarintsev, gestern in einem Interview mit Max Foster von CNN.

Russischer Kampfjet MiG-35
Russischer Kampfjet MiG-35. (Foto Dmitriy Pichugin)

Anlass für diese Äußerung war ein Kommentar des schwedischen Ministerpräsidenten, Stefan Löfven, in dem er sagte, dass er Russland als die größte Gefahr für Schweden in Bezug auf eine Einmischung in innere Angelegenheiten betrachte.

Gegenüber der schwedischen Zeitung Expressen, wiederholte Tatarintsev seine Aussage: „Der schwedische Ministerpräsident behauptet immer wieder, Russland sei die größte Bedrohung, ohne irgendwelche Beweise für diese Behauptung vorzulegen. Wir haben es satt. Es spielt keine Rolle, ob Sie Ministerpräsident, Papst oder Jesus Christus sind, Sie können nicht grundlos Anschuldigungen machen. Sie müssen verstehen, dass so etwas nicht ohne Folgen bleibt.“

Desweiteren sagte er im Hinblick auf die Wahlen in Schweden nächsten Herbst: „Ich hoffe, die nächste Regierung wird die Russland-Politik neu bewerten. Das Verhältnis zwischen Russland und Schweden ist so schlecht, es könnte nicht schlechter sein. Es ist so schlecht, dass es nicht mehr zu kitten ist. Es ist das schlechteste Verhältnis seit vielen, vielen Jahren.“

Allan Widman (Liberalerna), Vorsitzender des Verteidigungsausschusses, sagte dazu: „Die gegenwärtige Isolation (Russlands) hängt von Dingen ab, die nicht bestritten werden können; der Besetzung der Krim und der Ostukraine.“

Die ehemalige Justizministerin, Beatrice Ask (Moderata samlingspartiet), kommentierte: „Die direkte Kritik des russischen Botschafters an Schweden ist bemerkenswert. Darüber hinaus bestärkt es meine Überzeugung, dass die schwedische Abwehrbereitschaft gestärkt werden müsse.“

Ministerpräsident Stefan Löfven widerspricht dem Botschafter

Heute äußerte sich Ministerpräsident Stefan Löfven zu Tatarintevs Angriff.

Expressen fragte ihn: „Stimmen Sie zu, dass Schwedens Beziehungen zu Russland schlecht sind?“

„Nein, das tue ich nicht.“, antwortete Löfven. „Es ist wichtig, dass wir unsere Stimme erheben. Wenn Russland auf diese Weise gegen die Krim vorgeht, dann sagen wir das. Gleichzeitig werden wir auch einen Dialog mit Russland führen. So gut es geht.“

Expressen: „Also ist die Beziehung in keiner Weise in Gefahr?“

„Nein, überhaupt nicht.“, so Stefan Löfven.

Die schwedisch-russischen Beziehungen sind seit Jahren angespannt. Schweden hat Ukraines Annäherung an die EU immer unterstützt, sehr zum Verdruss Russlands. 2013 simulierten russische Kampfjets einen Bombenangriff im schwedischen Luftraum. Im vergangenen September veranstaltete Schweden die größten Militärübungen namens Aurora seit 20 Jahren, auch ausländische Truppen nahmen daran teil. Russland antwortete mit verstärkten militärischen Aktivitäten im Ostseeraum.

Darüberhinaus hatte Russland im vergangenen November zwei schwedische Diplomaten in Moskau ausgewiesen.

Der schwedische Geheimdienst Säpo hat wiederholt davor gewarnt, dass „ausländische Mächte“ sich in die im September anstehenden Wahlen einmischen könnten. Dabei verwiesen sie besonders auf Russland.

ap

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