Armut in der EU
Schweden hat die wenigsten Armen der EU
Schweden hat die niedrigste Armutsquote der EU. Nur ein Prozent der Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze.
Dieser Wert entspricht der absoluten Zahl von 100.000 Menschen. Die Armutsquote von nur einem Prozent ist deutlich unter dem EU-Durchschnitt, dieser liegt bei sieben Prozent. Das teilte das Statistische Amt Schwedens (SCB) gestern mit.
„Schweden hat nun die geringste Armutsquote, gleichwohl ist der Unterschied zu Norwegen und der Schweiz und einigen anderen Ländern nicht groß.“, sagte Philip Andö gegenüber The Local Sweden, Statistiker des SCB.
„Arbeitslose bilden den größten Stock bei der materiellen Armut (in Schweden). Acht Prozent von ihnen leben in Armut. Bezogen auf die Gesamtbevölkerung, liegt der Anteil der Armen bei einem Prozent.“, so Andö.
Die EU definiert diejenige Person als arm, die nicht in der Lage ist, sich vier von neun Dingen zu leisten, die zur Lebensqualität beitragen; dazu gehören Miete, Energiekosten einer Wohnung, in der Lage sein, unerwartete Kosten zu bezahlen, Urlaub und der regelmäßige Genuss von Fleisch und anderen Proteinquellen.
In Schweden blieb die Armutsquote relativ stabil, es gab in den vergangenen zehn Jahren einen Rückgang um einen Prozentpunkt. Betroffen sind meistens Arbeitslose, Ausländer, Rentner und Alleinerziehende.
Armutsquote in der EU, die Jahre 2008 und 2017 im Vergleich
Im Europäischen Vergleich sind Bulgarien und Griechenland die Länder mit der höchsten Armutsquote, jeweils 30 bzw. 21 Prozent der Bevölkerung lebt in Armut.
Die Armutsgefährdungsquote ist allerdings ein anderes Thema, dort liegt Schweden gut, jedoch hinter einigen europäischen Ländern. In Finnland lag die Armutsgefährdungsquote im Jahre 2016 bei drei Prozent, die niedrigste Quote der EU – mit 19 Prozent ist die Armutsgefährdungsquote in Bulgarien am höchsten. Deutschland liegt mit 10 Prozent genau im EU-Schnitt, in Österreich liegt diese Quote bei knapp über acht Prozent, in der Schweiz bei knapp über sieben Prozent.
Als armutsgefährdet gilt in der Europäischen Union, wer weniger als 60 Prozent des jeweiligen nationalen Mittelwerts verdient. Dieser Mittelwert liegt in Schweden bei einem Jahresnettoeinkommen von 13.570 Euro (rund 140.000 Kronen).
ap