Etwa dreimal mehr Todesfälle als normal:
Drastisches Rentier-Sterben in Nordschweden
Schweden verzeichnet in diesen Wochen eine extreme Häufung von verendeten Rentierkälbern.
Laut einem Bericht des Online-Magazins The Local gehen Schätzungen davon aus, dass mehr als die Hälfte der in diesem Jahr geborenen Rentiere bereits verstorben ist.
Als Hauptgrund dafür wird vor allem der späte Frühlingsbeginn dieses Jahres angesehen. Teils heftiges Winterwetter in den Monaten April und Mai habe zu einer Nahrungsmittelknappheit geführt, an deren Folgen gerade Jungtiere zu leiden hätten, heißt es in dem Bericht.
„Bei uns in der Region hat lediglich jedes dritte weibliche Rentier noch Kälber“, teilte Anders Erling Fjellås, Leiter des samischen Dorfes Semisjaur-Njarg, auf Medienanfrage mit.
Normal sei eigentlich, dass etwa 90 Prozent der Rentier-Mütter zu dieser Jahreszeit Kälber großziehen, so Erling Fjellås weiter.
Eigentlich würde dann die Aktivität von Raubtieren im Laufe des Jahres die Zahl der Kälber ein wenig reduzieren, „aber so viele vorzeitige Todesfälle wie in diesem Jahr hatten wir ewig nicht.“
Die Sterbewelle ist zugleich ein erheblicher Schlag für die samischen Gemeinden in Nordschweden, da sie wirtschaftlich stark auf das Hüten und die Zucht von Rentieren angewiesen sind.
sh