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Keine Fernsehinterviews mit „Terroristenführern“

NATO-Beitritt: Erdogan stellt neue Forderungen an Schweden und Finnland

Der türkische Präsident erklärt nun, sein Land könne Finnland und Schweden erst dann in die Nato aufnehmen, wenn sie keine Fernsehinterviews mit „Terroristenführern“ mehr geben.

Nato Beitritt Schweden Finnland Türkei
Erdogan versteht nicht den Unterschied zwischen Staatsfernsehen und öffentlich-rechtlichen Sendern, und fordert Unmögliches. (Symbolbild: depositphotos.com)
Die Zeitung Ilta-Sanomat schreibt, dass der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan „eine weitere Bedingung zu seiner langen Liste hinzugefügt hat, die Finnland und Schweden erfüllen müssen, bevor die Türkei ihre Nato-Mitgliedschaft akzeptieren kann“.

Während einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem venezolanischen Amtskollegen Nicolas Maduro am Mittwoch kündigte Erdogan an, dass die Türkei Finnland und Schweden erst dann in die Nato aufnehmen kann, wenn sie ihre Fernsehinterviews mit „Terroristenführern“ beenden.

„Die Nato ist eine Sicherheitsorganisation, keine Organisation, die den Terrorismus unterstützt. Solange im schwedischen Staatsfernsehen Interviews mit Terroristenführern ausgestrahlt werden, können wir dieses Land nicht in die Nato aufnehmen. Das Gleiche gilt für Finnland“, soll er gesagt haben.

Ilta-Sanomat schreibt, es sei noch unklar, welche Interviews Erdogan gemeint habe.

In einem Interview mit der Zeitung, das am Mittwoch veröffentlicht wurde, sagte Finnlands Präsident Sauli Niinistö, dass es bei Erdogans Forderungen speziell um Terrorismus gehe. Waffenexportbeschränkungen in Finnland und Schweden sind für die Türkei eher ein Nebenschauplatz.

Die Zeitung Iltalehti weist unterdessen darauf hin, dass es in Finnland und Schweden im Gegensatz zur Türkei oder Russland keine staatlich kontrollierten Fernsehsender gibt.

Vermutlich meinte Erdogan mit seinem Hinweis auf das „Staatsfernsehen“ die öffentlich-rechtlichen Sender SVT in Schweden und Yle in Finnland. Dass auch öffentlich-rechtliche Sender unabhängige Medien sind, die keine Verhandlungsmasse in außenpolitischen Verträgen darstellen, scheint in Erdogans Welt unbegreiflich.

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