Hobbyangeln auf Lachs wird stark beschränkt
EU erhöht Heringsfangquote in der Ostsee um 108 Prozent
Die EU hat beschlossen, die Heringsfangquote in der Ostsee für das kommende Jahr deutlich zu erhöhen. Nach Angaben des Europäischen Rates wird die zulässige Fangmenge in der Ostsee und im Finnischen Meerbusen um 108 Prozent steigen.
Im Vorjahr waren die Quoten im Rahmen von Schutzmaßnahmen noch um 30 Prozent gesenkt worden. Ursprünglich hatte die Europäische Kommission sogar ein Fangverbot in Erwägung gezogen, ließ die Fischerei jedoch mit eingeschränkten Quoten zu.
Diese Entscheidung überrascht, hatte doch erst im September letzten Jahres der Umweltverband WWF Heringspopulation im Bottnischen Meerbusen für bedroht erklärt. Weil der Bestand auf der schwedischen Seite des nördlichen Ausläufers der Ostsee überfischt gewesne ist.
Politiker sprechen von Gleichgewicht zwischen Ökologie ökonomischen Bedürfnissen
„Der Lebensunterhalt der Fischer hängt von der langfristigen Nachhaltigkeit unserer Fischbestände ab. Mit der heutigen Einigung wollen wir ein Gleichgewicht zwischen der Erholung der Fischbestände, dem Schutz der Meeresökosysteme und der Sicherung der Lebensfähigkeit des Sektors in der Zukunft herstellen“, István Nagy, Ungarischer Minister für Landwirtschaft.
Es bleibt die Frage, wie sich ein Ostseefischbestand innerhalb eines Jahres soweit erholen kann, dass sein Fang um 108 Prozent erhöht werden kann.
In der Septemberausgabe des Fischratgebers 2023 heißt es noch:
„Die aktuelle Fassung spiegelt den besorgniserregend schlechten Zustand bei den Fischarten aus der Ostsee, insbesondere bei Hering und Dorsch, wider. Von Hering aus der zentralen Ostsee sollte man nun gänzlich die Finger lassen.“
Der Europäische Rat teilt dagegen heute mit:
Der Heringsbestand in der mittleren Ostsee habe sich im vergangenen Jahr über das nachhaltige Mindestniveau hinaus erholt. Aufgrund positiver wissenschaftlicher Prognosen beschloss der Rat, die Fangmöglichkeiten im Einklang mit dem Vorschlag der Kommission um 108 % zu erhöhen, heißt es in der Pressemitteilung.
Auch für den Hering in der Rigaer Bucht und im Bottnischen Meerbusen folgte der Rat den Empfehlungen der Kommission und erhöhte die Fangquoten um 10 % bzw. 21 %, basierend auf positiven Gutachten.
Für den Hering in der westlichen Ostsee entschied der Rat, die Fangquote des Vorjahres für unvermeidbare Beifänge beizubehalten, da die Biomasse weiterhin gering sei. Zudem bleibt die bestehende Ausnahmeregelung für die kleine Küstenfischerei bestehen.
Neben der Erhöhung der Heringsquote darf auch die kommerzielle Lachsfischerei in finnischen Gewässern fortgesetzt werden. Allerdings wurde die Lachsquote im Hauptbecken und im Bottnischen Meerbusen um 36 Prozent reduziert, wobei Finnland 8.989 Tonnen zugestanden werden.
Hobbyangeln auf Lachs wird beschränkt
Die Freizeitfischerei auf Lachs im Gotlandbecken (einem der Hauptbecken der Ostsee) auf den Fang von höchstens einem Exemplar eines Lachses mit abgeschnittener Fettflosse pro Angler und Tag beschränkt.
Nach dem Fang des ersten Exemplars müssen die Freizeitfischer den Lachsfang für den Rest des Tages einstellen, ihre Sachen packen und nach Hause gehen.
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