Rechtspopulisten zeigen weniger Probleme mit Amerika
Fast jeder dritte boykottiert Produkte aus den USA
In Schweden wächst der Widerstand gegen die amerikanische Wirtschaft und ihre Produkte. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Verian haben drei von zehn Schweden aus politischem Protest bereits auf US-Waren verzichtet, weitere vier von zehn erwägen, dies ebenso zu tun.
Breite Protestbewegung
Ob Tesla, Netflix oder Coca-Cola – in Schweden formiert sich eine Boykottbewegung gegen amerikanische Unternehmen. Eine Facebook-Gruppe, die zum Verzicht auf US-Produkte aufruft, hat innerhalb kurzer Zeit über 65.000 Mitglieder gewonnen.
Laut der Umfrage, die im Auftrag von SVT durchgeführt wurde, beeinflusst die US-Außenpolitik zunehmend das Konsumverhalten der Schweden. 10 Prozent gaben an, in den vergangenen Wochen komplett auf amerikanische Produkte verzichtet zu haben, 19 Prozent schränkten ihren Konsum gezielt ein.
Politische Skepsis gegenüber den USA
„Die zahlreichen Äußerungen Donald Trumps zur Ukraine, zur europäischen Sicherheitspolitik und zu Handelszöllen haben deutliche Spuren in der öffentlichen Meinung hinterlassen“, erklärt Per Söderpalm, Opinion Manager bei Verian, laut SVT.
„Drei von zehn Schweden boykottieren bereits amerikanische Waren – ein klares Zeichen für die Skepsis gegenüber den USA.“
Unterschiede zu Rechtspopulisten
Während die geschlechtsspezifischen Unterschiede gering ausfallen, zeigen sich deutliche Differenzen zwischen den Alters- und Wählergruppen. Besonders hoch ist die Boykottquote mit 15 Prozent unter den 65- bis 84-Jährigen.
Politisch betrachtet sind Anhänger der Oppositionsparteien am aktivsten: 40 Prozent der Wähler der Linkspartei und 36 Prozent der Sozialdemokraten haben bewusst auf US-Produkte verzichtet. Unter den Wählern der rechtsgerichteten Tidö-Parteien beträgt der Anteil 25 Prozent, während Anhänger der rechtspopulistischen Schwedendemokraten mit 23 Prozent am seltensten auf amerikanische Waren verzichten.
„Viele Menschen denken darüber nach, ihren Konsum amerikanischer Produkte künftig weiter einzuschränken – das ist eine breite gesellschaftliche Bewegung“, betont Söderpalm.
