Irischer Professor: „Richtig schlecht gelaufen“
Harsche Kritik an schwedischer Corona-Strategie
Kritik aus dem Ausland ist wahrscheinlich das Letzte, was Schweden im Moment gebrauchen kann. Das Land steckt noch immer tief in der ersten Corona-Welle. Und bekommt nun nach massiver Kritik von innen auch von außerhalb fast täglich Quittungen für seine als zu lax angesehene Corona-Strategie präsentiert.
Neues Beispiel: Irland, wo Biochemie-Professor Luke O’Neill am Trinity College Dublin forscht. Er ist laut einem Bericht von Newstalk überzeugt, dass das irische Gesundheitssystem einen ähnlichen Ansatz wie den schwedischen nicht überstanden hätte.
„Die Dinge in Schweden sind richtig schlecht gelaufen“, sagt O’Neill und zeigt sich verwundert, dass mit Ausbruch der Pandemie Schulen, Geschäfte, Restaurants und Bars einfach offen geblieben sind.
„Hätten wir das in Irland getan, wäre unser Gesundheitssystem in größte Probleme geraten“, sagt O’Neill weiter. Immerhin das sei in Schweden wegen der umfassenden Gesundheitsversorgung des Landes nicht passiert.
Hat Schweden also aus wirtschaftlichem Kalkül gehandelt? Einfach weiter wie immer – wohl wissend, dass das aufwändige Gesundheitssystem das Gröbste schon auffangen würde?
„Wenn, dann ist auch diese Rechnung nicht aufgegangen“, ist O’Neill überzeugt. Denn schließlich sei der Rest der Welt im Lockdown gewesen. Niemand da, mit dem Schweden in dieser Zeit hätte Geschäfte machen können.
„Schlimmer noch“, sagt O’Neill, „es ist davon auszugehen, dass sich der Tourismus auf absehbare Zeit aus Schweden verabschiedet. Und das war eine sehr große Einnahmequelle.“
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sh