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„Fair Air“ statt „Low Fare“

„Minecraft“-Millionär will Ryanair mit neuer Billig-Airline Konkurrenz machen

Noch mehr schlechte Nachrichten für den Billigflug-Anbieter Ryanair. Erst im September erlebte die irische Airline eine Publicity-Bruchlandung, nachdem sie Hunderttausende Passagiere im Stich ließ. Dafür gab es sowohl breit angelegte Schelte in den Medien als auch Wut und Entrüstung bei den Kunden der Fluggesellschaft.

Billigflieger Ernest Airlines
Ernest Airlines vor dem Abflug in Kiew, Ukraine. (Foto Julia Novitska)

Nun will der schwedische „Minecraft“-Millionär, Jakob Porsér, der zusammen mit Markus “Notch” Persson den globalen Spiele-Hit „Minecraft“ entwickelt hat, gemeinsam mit mehreren schwedischen Investoren in eine kürzlich in Italien gegründete Fluggesellschaft namens Ernest Airlines investieren.

Ernest Airlines hat seinen Fokus auf dem osteuropäischen Markt. Wie die schwedische Tageszeitung, Dagens Industri, gestern berichtete, ist Porsér Mehrheitsanteilseigner der neuen Firma. Ihm gehören 71 Prozent der Fluggesellschaft. Porsérs Landsmann, David Girhammar, ist Geschäftsführer des in Milan ansässigen Unternehmens.

„Der Plan ist, bis 2018 sechs bis sieben Flugzeuge zu besitzen.“, sagte Girhammar gegenüber Dagens Industri.

Bislang hat Ernest Airlines 600.000 Passagiere bedient, und verzeichnet für das laufende Jahr einen Umsatz von knapp 21 Mio. Euro. Girhammar rechnet mit einem positiven Jahresergebnis für 2017.

Der Schwede beschreibt sein Unternehmen als eine Zusatzoption für Passagiere, die zwischen den Billigfliegern und den Premium-Airlines angesiedelt ist. Er subsummiert die Unternehemensphilosophie unter dem Schlagwort “fair air”, als Abgrenzung zu dem “low fare” von Easyjet und Ryanair.

„Wir wollen nicht mit Easyjet und Ryanair konkurrieren. Sie bedienen Routen wie London-Paris oder London-Milan. Wir wollen Reisende aus der Ukraine, Rumänien, Albanien bedienen. Unsere Kunden sind Leute, die zwischen ihrem Heimatland und Westeuropa pendeln.“, so Girhammar.

Laut Girhammar möchte Ernest Airlines einen guten Service bieten und die Kosten niedrig, aber nicht zu niedrig halten. Man wolle nicht seine Passagiere dafür bestrafen, nur weil ein Gepäckstück 20 Gramm über der zugelassenen Grenze liege.

Es dürfte nicht von der Hand zu weisen sein, dass trotz der zurückhaltenden Worte des Geschäftsführers, die neue Airline sehr wohl im Teich der „low coster“ Ryanair und Easyjet nach Passagieren fischt. Denn diese Airlines bedienen dieselbe Klientel, auch in den genannten Reiseländern.

Doch jenseits der bekannten Marktmitspieler ist wahrscheinlich die ungarische Airline Wizz Air der direkteste aller Konkurrenten. 86 Prozent der von der Gesellschaft bedienten Routen gehen nach Osteuropa.

Jacob Porsér kam 2014 zu viel Geld, als er die Anteile seiner Firma Majong an Microsoft verkaufte. Die schwedische Wirtschafts-Wochenzeitschrift Veckans Affärer schätzt, dass Porsér bei dem Deal 4 Mrd. Schwedische Kronen bekam, etwa 425 Mio. Euro.

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ap

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