Lehrplanreform
Schweden mit neuem Lehrplan: Antike bleibt, Textanalyse geht
Das schwedische Bildungsministerium hat eine Lehrplanänderung beschlossen: Geschichte der Antike, die Bibel, Psalmen und die Nationalhymne bleiben Teil des nationalen Lehrplans.
Allerdings will man den Zehn- bis Zwölfjährigen die Mühen komplexer Analyse literarischer Texte ersparen. Das berichtete gestern die schwedische Nachrichtenagentur TT.
Bei einer Regierungssitzung am Donnerstag stimmte die Regierung einer von der schwedischen Bildungsbehörde vorgeschlagenen Aktualisierung des nationalen Lehrplans zu.
Der ursprüngliche Vorschlag des Ministeriums löste in Schweden eine heftige Debatte aus. Vor allem in der Öffentlichkeit stehende Intellektuelle protestierten gegen einen Vorschlag, beispielsweise die Erwähnung des antiken Griechenlands und Roms aus dem obligatorischen Lehrplan zu streichen.
Das Bildungsministerium ließ von dieser Idee jedoch nach einigen Tagen der Kritik ab.
Andere Kritiker protestierten gegen den Vorschlag des Ministeriums, Kinder in der Unterstufe „fortgeschrittener Literaturanalyse“ auszusetzen.
Schwedens Bildungsministerin Anna Ekström hält heute Morgen eine Pressekonferenz über den neuen Lehrplan ab.
Der neue Lehrplan sollte ursprünglich noch in diesem Jahr in Kraft treten, aber aufgrund der Coronakrise wurde seine einführung auf Juli nächsten Jahres verschoben.
ap