Die Schauspielerin ärgert sich
Niederländer sammeln tausende Euro für Pippi Langstrumpf-Darstellerin
Niederländische Fans der TV-Serie Pippi Langstrumpf haben für die Kinderdarsteller tausende von Euro gesammelt, nachdem sie erfuhren, wie wenig Geld die Darsteller der Kultserie verdient haben.
1969 war Inger Nilsson acht Jahre alt, als sie für die Rolle der Pippi in der Fernsehserie ausgewählt wurde. Die Serie feierte Erfolge auf der ganzen Welt und genießt heute Kultstatus. Besonders beliebt war die Fernsehadaption von Astrid Lindgrens Pippi Langstrumpf in Deutschland und den Niederlanden.
Im Februar gab die Schauspielerin der niederländischen Zeitung Algemeen Dagblad ein Interview, in dem sie darüber sprach, welche Auswirkungen die Rolle ihres Lebens auf ihr Leben hatte. Darin sagte sie, sie glaube, dass ihre Auftritte als Pippi ihr den Zugang zu anderen Rollen versperrt hatten. „Wir können keine Pippi auf die Bühne schicken“, sagte ein Theaterregisseur einmal zu ihr, erinnert sie sich.
Nach ihrem Schulabschluss versuchte Inger Nilsson als Schauspielerin Fuß zu fassen, doch war es ihr nicht gelungen, an den Erfolg ihrer Kindertage anzuknüpfen. Jahrzehntelang arbeitete sie als Sekretärin eines Arztes in einem Krankenhaus, um sich über Wasser zu halten.
Außerdem gab sie zu, dass die Dreharbeiten zu der Serie keinen Spaß machten. Sie hatte ständig Heimweh. Herr Nilsson, der Affe, war ein Biest. „Er hat gebissen. Und er wurde mit einem Gürtel an mir befestigt. Entschuldigung, Sie werden enttäuscht sein. Nichts war so, wie es aussieht.“, sagte Inger Nilsson.
Die Interviewerin des Dagblad fragte sie, wie es möglich gewesen sei, dass Nilsson finanziell vom Erfolg der Serie nicht profitieren konnte. Immerhin sei mit ihr viel Geld umgesetzt worden.
Darauf antwortete die Schauspielerin: „Zu dieser Zeit erhielten Kinder in Schweden kein echtes Gehalt. Man wurde ausgenutzt. Heute ist es anders geregelt. Heute profitieren die Schauspieler auch von Wiederholungen und Verkäufen im Ausland. Ja, das fühlte sich ungerecht an.“
Reaktion der niederländischen Fans
Als Reaktion auf dieses Interview starteten zwei niederländische Fans eine Crowdfunding-Kampagne, um für die drei Kinderdarsteller „Pippi, Tommy und Annika“ Geld zu sammeln.
Die Organisatoren der Kampagne schreiben auf der Website: „Von all den Millionen, die von den Tantiemen weltweit geflossen sind, kam nichts bei den Helden unserer Kindheit an. Wenn jeder von uns 5 Euro spendet […] können wir alle auf diese Weise unseren großen Dank ausdrücken. Danke für all die wundervollen Abenteuer, die uns gezeigt haben, dass alles möglich ist, wenn man es nur will, und dass sich am Ende immer alles fügt.“
Zur Zeit haben etwa 2.000 Spender über 20.000 Euro zusammengetragen.
Inger Nilsson alles andere als erfreut
Als Inger Nilsson davon Wind bekam, war sie zunächst nicht erfreut darüber. Gegenüber der schwedischen Zeitung Aftonbladet sagte die Schauspielerin: „Als ich davon hörte, war es mir unangenehm, ich wurde wütend. Ich bin kein Opfer.“
Dann fügte sie hinzu: „Als ich mich wieder beruhigt hatte, wurde mir klar, dass es nur ein Ausdruck ihrer Dankbarkeit gewesen ist. Das fühlte sich besser an.“
Nilsson erwägt, das Spendengeld an eine wohltätige Organisation weiterzuleiten.
Lesen Sie auch: Der Verkauf des Mittelhofs von Bullerbü gestoppt
ap
Geld war nie ein Problem fur Pippi Langstrumpf. Schlie?lich hatte sie von ihrem Papa einen Koffer voller Goldmunzen, und schon ein paar davon reichten aus, um im Su?igkeitenladen gemischte Bonbons fur alle Kinder der Stadt zu kaufen.