Geld ansparen, um sich für den demographischen Wandel zu rüsten
Schweden ist plötzlich noch reicher
Die größte Volkswirtschaft Skandinaviens trifft Vorsorge für die nächste Generation.
Am vergangenen Mittwoch hat Schwedens Regierung ihre Prognose in Bezug auf den zu erwartenden Haushaltsüberschuss bis zum Jahr 2020 abermals nach oben korrigiert.
Der Einnahmenüberschuss, so das Wirtschaftsministerium, werde deutlich größer ausfallen als erst Mitte April prognostiziert. Die Mehreinnahmen erwartet das Ministerium vor allem aus „Vermögenssteuer, Mehrwertsteuer und geringeren Ausgaben“. In den Jahren 2017-2020 werden in der Staatskasse 85 Mrd. Kronen Überschuss erwartet (8,75 Mrd. Euro).
Nach oben korrigierte Prognose
In Klammern Prognose aus dem April
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | |
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BIP | 2.5% (2.6%) | 2.3% (2.1%) | 2.1% (2.0%) | 2.5% (2.5%) |
Haushaltsüberschuss | 0.8% (0.3%) | 1.0% (0.6%) | 1.8% (1.4%) | 2.5% (2.1%) |
Arbeitslosigkeit | 6.6% (6.6%) | 6.3% (6.4%) | 6.3% (6.3%) | 6.2% (6.2%) |
Was tun mit dem vielen Geld?
Schwedens Finanzministerin Magdalena Andersson, so berichtet Bloomberg, sagt, der Großteil des Geldes werde darauf verwendet, um den demographischen Herausforderungen der Zukunft zu begegnen und Druck von den Sozialsystemen zu nehmen. Das Ministerium geht davon aus, dass im Jahr 2025 300.000 mehr Kinder zu versorgen sein werden, und ebenso viele alte Menschen, die unterstützt werden müssen. Die Behörde begründet diese Prognose mit steigender Lebenserwartung und Einwanderung.
„Unsere strenge Haushaltsführung hat uns wirtschaftlich in eine neue Lage versetzt.“, so wird Andersson auf der Website von Bloomberg zitiert. „Wir werden die neue Position dazu nutzen, um mehr Fachkräfte im Gesundheits- und Sozialsystem einzustellen, ebenso mehr Kindergärtner, Lehrer und Polizeibeamte.“
Auf diese Weise unterstreicht Schwedens Mitte-Links-Regierung ihre Rolle als Wahrer des Sozialstaates, was ihr bei den Wahlen, die nächstes Jahr anstehen, sicher zum Vorteil gereichen wird.
ap