500 Soldaten starkes Kontingent
Schwedische Truppen stärken NATO-Ostflanke in Lettland
Erstmals seit dem Beitritt zum Bündnis ist eine große Einheit schwedischer Truppen in Lettland zur Stärkung der NATO-Ostflanke eingetroffen. Der Hafen von Rīga war der Ankunftsort des 500 Soldaten starken Kontingents, das sich der von Kanada geführten multinationalen Brigade in Lettland anschließt.
Am 12. Dezember 2024 unterstützte das schwedische Parlament den Vorschlag, langfristig mit einem mechanisierten Infanteriebataillon, bestehend aus bis zu 600 Soldaten, an der NATO-Brigade in Lettland teilzunehmen.
Es ist das erste Mal, dass Schweden seine Soldaten in ein anderes NATO-Mitgliedsland entsendet, seit es der Allianz am 7. März 2024 beigetreten ist. Die multinationale Brigade in Lettland vereint derzeit Streitkräfte aus 13 NATO-Mitgliedsstaaten.
Hierbei handelt es sich um: Albanien, die Tschechische Republik, Dänemark, Island, Italien, Kanada, Lettland, Montenegro, Nordmazedonien, Polen, die Slowakei, Slowenien und Spanien.
„Der Beitritt Schwedens zur multinationalen NATO-Brigade in Lettland zeigt deutlich, dass die Allianz geeint ist und feindliche Aktionen Russlands mit einer klaren Antwort rechnen müssen“, erklärte Verteidigungsminister Andris Sprūds.
Historische und strategische Bedeutung
Auf dem NATO-Gipfel in Madrid 2022 unterzeichneten die Verteidigungsminister von Kanada und Lettland eine gemeinsame Erklärung zur Stärkung der Ostflanke der NATO.
2023 wurde ein gemeinsamer Fahrplan veröffentlicht, der in der formellen Gründung der Brigade im Juli 2024 mündete und die NATO-Battlegroup auf Brigadeebene hob, was die Präsenz der NATO in Lettland erheblich verstärkte.
Eine Zeremonie zur Übergabe des Kommandos wird laut LSM.lv in Kürze erwartet, mit der das schwedische mechanisierte Infanteriebataillon offiziell in die multinationale NATO-Brigade in Lettland aufgenommen wird. Historisch gesehen übrigens nicht das erste Mal, dass schwedische Soldaten lettischen Boden betreten.
Livland war von 1629 bis 1721 Teil des schwedischen Reiches, dessen bevölkerungsreichste Stadt damals sogar Rīga war. Während des Großen Nordischen Krieges im Jahr 1701 landeten schwedische Truppen auf der gegenüberliegenden Seite der Daugava.