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„Oberflächlich und leider auch ein wenig veraltet“

NATO- und Marin-Effekt: Finnlands Image in Schweden wandelt sich ins Positive

Einer neuen Umfrage zufolge ist mehr als die Hälfte der Schweden der Ansicht, dass sich der NATO-Beitritts-Prozess positiv auf ihr Bild von Finnland ausgewirkt hat.

„Finnland war in der öffentlichen Debatte in Schweden noch nie so präsent wie jetzt“, so zitiert die Nachrichtenagentur TT Anders Eriksson, Direktor des Finnland-Instituts in Helsinki.

Schwedens Ministerpräsident Ulf Kristersson und seine finnische Amtskollegin Sanna Marin. (Foto: Fanni Uusitalo, Büro der Premierministerin)
Sisu, Sauna und Seen sind Begriffe, die viele Menschen in Schweden spontan mit ihrem östlichen Nachbarn verbinden.

„Während Finnland und andere nordische Länder viel über Schweden wissen, wissen die Schweden weit weniger über ihre Nachbarn“, so Anders Eriksson.

„Bei früheren Erhebungen haben wir festgestellt, dass das Wissen eher oberflächlich und leider auch ein wenig veraltet ist. Wir haben noch viel Arbeit vor uns, um das Image Finnlands als innovatives und modernes Land zu aktualisieren, in dem die Menschen nicht nur in der Sauna sitzen und Koskenkorva trinken“, so Eriksson.

Sein Institut führte die Umfrage gemeinsam mit der finnischen Botschaft in Stockholm, dem Kulturfonds für Finnland und Schweden, der Denkfabrik Magma und dem Meinungsforschungsinstitut Novus durch.

Ergebnisse der Umfrage

Schwedische Männer interessieren sich im Allgemeinen mehr für Finnland als Frauen, und junge Menschen sind interessierter als ältere. Geschichte, gesellschaftliche Debatte und Sicherheitspolitik sind von besonderem Interesse.

Fast 80 % glauben auch, dass sich Schweden und Finnland seit Russlands Angriff auf die Ukraine näher gekommen sind. Der Direktor von Magma, Nils Erik Forsgård, zeigt sich von den Ergebnissen nicht überrascht, wie die finnische Botschaft in Stockholm berichtet.

„Die NATO-Diskussion hat zu einem verstärkten Interesse an Finnland geführt. Das ist offensichtlich. Es ist daher auch ganz logisch, dass sich vor allem Männer, und da die jüngeren Männer, für Finnland zu interessieren scheinen“, sagt Forsgård.

Der Sanna-Marin-Effekt

Die Wahrnehmung Finnlands durch die Schweden als gleichwrtiges Land hat deutlich zugenommen. Die Hälfte glaubt, dass Finnland ein Land der Geschlechtergleichheit ist, gegenüber 26 % im Jahr 2017, als Novus das letzte Mal zu diesem Thema befragte.

„Die Tatsache, dass Finnland heute als ein Land erscheint, in dem die Gleichstellung der Geschlechter stärker ausgeprägt ist als früher, ist wahrscheinlich größtenteils auf die Tatsache zurückzuführen, dass Finnlands Ministerpräsidentin Sanna Marin in den schwedischen Medien so viel Aufmerksamkeit erregt hat und dass die gesamte derzeitige finnische Regierung von fünf weiblichen Vorsitzenden geführt wird“, sagt Anders Eriksson.

„Für uns, die wir im schwedisch-finnischen Dialog tätig sind, geht es nun darum, den positiven Trend, der sich aus der Umfrage ergibt, zu nutzen und die Beziehungen weiter zu vertiefen.“

Gleichzeitig interessieren sich nur wenige Schweden für die finnische Kultur, z. B. für Literatur, Musik und Film. Auch die Arbeit Finnlands im Bereich des Klimawandels hat die Schweden nicht beeindruckt – nur 20 % sind der Meinung, dass Finnland in diesem Bereich eine Vorreiterrolle einnimmt.

„Gleichzeitig zeigt sich, dass die Hälfte aller Befragten in den letzten sechs Monaten weder etwas über Finnland in den Medien gesehen noch gehört hat. Ich frage mich, wie das möglich ist. Man könnte auch fragen, woher die Menschen ihre Informationen im Allgemeinen beziehen. Die Ergebnisse sind in dieser Hinsicht ein wenig widersprüchlich“, sagt Forsgård.

Insgesamt gaben acht von zehn Schweden in der Umfrage an, dass sie ein positives Bild von Finnland haben, das ist ein bislang nie dagewesenes Ergebnis.

Die Umfrage basiert auf 1016 Online-Interviews mit Schweden im Alter von 18-79 Jahren im Zeitraum vom 4. bis 11. Januar 2023. Das Panel von Novus ist repräsentativ für die schwedische Bevölkerung.

Studienergebnisse in finnischer Sprache: magma.fi.

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