Strompreise in Schweden im Vergleich zu Deutschland
Schweden stellt neuen Rekord beim Ausbau von Solaranlagen auf
Die himmelhohen Strompreise in Schweden haben bei Hausbesitzern einen Solaranlagenboom ausgelöst. Das Interesse der Schweden an Solarpanelen bricht weiterhin alle Rekorde.
Und obleich die Strompreise wieder gesunken sind, sei das Interesse von Haushalten und Unternehmen weiterhin groß, erklärte Anna Werner, die Geschäftsführerin von Svensk Solenergi, gegenüber Dagens industri, berichtet Sverige Radio.
In den ersten drei Monaten dieses Jahres wurde in Schweden ein neuer Rekord für den Bau von Solaranlagen aufgestellt: Die Zahl der installierten Anlagen stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 160 Prozent.
„Dies ist der höchste Stand, der jemals in einem Dreimonatszeitraum erreicht wurde“, sagte Anna Werner, Geschäftsführerin des Branchenverbands Svensk Solenergi. „Allein im März wurden 9.700 Anlagen angeschlossen. Der vorherige Monatsrekord war im Oktober 2022, als 5.700 Anlagen angeschlossen wurden.“
Die Zahl der Voranmeldungen bei den Stromnetzbetreibern, die Interesse an neuen Solarzellenanlagen bekunden, ist nach Angaben des schwedischen Solarenergieverbands im ersten Quartal dieses Jahres um 66 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal des vergangenen Jahres 2022 gestiegen – insgesamt auf 28.400.
Strompreise in Schweden im Vergleich zu Deutschland
Deutschland ist bekannt dafür, dass die Strompreise hier traditionell die höchsten Europas sind. Daher mag es sinnvoll sein, zu vergleichen, bei welchen Strompreisen die Schweden ächzen, während die Deutschen jubilieren würden, ihren Strom zu solchen Preisen einkaufen zu können.
Im März 2023 lag der deutsche Strompreis bei durchschnittlichen 43 Cent pro kWh. In Schweden wird der Strommarkt nach 4 Regionen eingeteilt, dabei wird der Strompreis von Norden (Region 1) nach Süden (Region 4) immer teuerer.
Das hängt mit den technischen Verteilungsmöglichkeiten, dem Stromnetz, zusammen. Im Norden, wo der meiste Strom Schwedens produziert, herrschen niedrigere Preise. Im Norden, z.B. in Luleå, lag der durchschnittliche Strompreis im März 2023 bei 56,5 Öre pro kWh im März 2023 (52 Öre im Februar 2023) – das sind 5 Cent pro kWh.
In Südschweden (Malmö) – lag der durchschnittliche Strompreis im März 2023 bei 91,8 Öre pro kWh (102,8 Öre im Februar 2023) – 8,1 Cent pro kWh.
Die Strompreise werden immer häufiger schwanken
Schweden erwartet künftig stark und häufig schwankende Strompreise. Während der schwedischen Energiewende – hin zu 100 % Strom aus erneuerbaren Quellen – wird wahrscheinlich eine große Menge unbekannter Variablen in der Stromerzeugung beinhalten.
Normalerweise fallen hohe Preise mit einem hohen Stromverbrauch zusammen – so war es zumindest in der Vergangenheit. In Zukunft, mit zunehmend variabler Energiegewinnung, werden hohe Preise sowohl mit einem hohen Stromverbrauch als auch mit einer geringen Erzeugungskapazität zusammenhängen.
Der Strompreis kann in einer Situation mit geringem Verbrauch dennoch hoch sein, wenn die Erzeugung gering ist. Künmftig dürfte die Stromerzeugung eine größere Herausforderung für die Strombilanz darstellen als der Verbrauch.
Die Preisspitzen könnten höher und die Preistiefs niedriger ausfallen, und es könnte sogar Strom zum Nulltarif an der Strombörse angeboten werden.
Es steht zu erwarten, dass die deutsche Energiewende ein ähnliches Strompreismuster durchleben wird, zumindest bis sich der Markt eingespielt hat.