Trotz insgesamt leichter Entspannung der Corona-Situation
Unschöner Rekord in Schweden: 1.500 Corona-Neuinfektionen an einem Tag
Während sich das Corona-Geschehen in weiten Teilen Europas derzeit deutlich abschwächt, hat Schweden am Donnerstag einen unschönen Rekord vermeldet. Fast 1.500 Neuinfektionen sind zuvor an nur einem Tag registriert worden.
Grund zu besonderer Besorgnis? Nein, sagen schwedische Behörden, denn die Zahl sei vor allem auf die zuletzt deutlich hochgefahrenen Testkapazitäten im Lande zurückzuführen. Die Gleichung: mehr Tests = mehr gemeldete Infektionen – sie scheint sich damit auch für Schweden zu bestätigen.
Dieser Anstieg „ist eine direkte Folge steigender Testzahlen und der Erfassung von Corona-Fällen mit milden Symptomen“, interpretierte auch Mikrobiologin Karin Tegmark-Wisell auf einer Pressekonferenz die neuesten Zahlen.
Anlass zu vorsichtigem Optimismus gibt, dass sich die Zahl der Todesfälle in Schweden zuletzt reduziert hat. Die Höchststände von Mitte April, die bei etwa 100 Corona-bedingen Todesfällen pro Tag lagen, werden nicht mehr erreicht. Aktuell liege der Wert bei unter 40, sagte Tegmark-Wisell.
Zuletzt hatte die Opposition die schleppende Ausweitung der Tests hart kritisiert. Offenbar mit Erfolg, denn anfänglichen finanziellen Zusagen der Regierung folgten nun tatsächliche Anstiege der Tests.
Vergangene Woche wurden landesweit fast 50.000 davon durchgeführt. In der Vorwoche waren es noch um die 35.000 gewesen. „Wir sehen, dass die Zahl der intensivmedizinisch behandelten Corona-Patienten langsam, aber stetig abnimmt“, gab Gesundheitsministerin Lena Hallengren bekannt.
Es scheint demnach, als sei auch Schweden über den Zenit der Pandemie hinaus – trotz steigender Fallzahlen.
sh