Inflation höher als Lohnsteigerung
Island: Innerhalb eines Jahres Löhne um 7,6 Prozent gestiegen
Die Inflation nagt auch an Island, obwohl die Insel im Nordartlantik vom größten Teuerungstreiber, dem Energiepreis, wesentlich unabhängiger ist, als Länder ohne die so stark ausgebaute geothermische Infrastruktur.
Lohnsteigerungen verschaffen zumindest kurzfristig Erleichterung bei steigenden Preisen, obgleich sie langfristig an der Inflationsspirale mitdrehen.
Das Statistische Amt Islands hat heute Zahlen zum Gesamtlohnindex des Landes veröffentlicht.
Demnach sind zwischen dem 2. Quartal 2021 und dem gleichen Quartal 2022 die Löhne durchschnittlich um 7,6 % gestiegen.
Interessant ist, dass der Gesamtanstieg des Lohnindexes im öffentlichen Sektor höher war als in der Privatwirtschaft (siehe Grafik).
Der Anstieg ist auf die in den Tarifverträgen festgelegten Lohnerhöhungen zurückzuführen, darunter fallen die monatlichen sowie die einmaligen oder jährlichen Bonus-Zahlungen.
Der höchste Anstieg war mit 10,5 % in den Branchen Hotellerie und Gastronomie sowie bei Verwaltungsdienstleistungen zu verzeichnen. Am geringsten war der Anstieg mit 5,9 % im Bereich Information und Kommunikation – ein Sektor, in dem das Lohnniveau traditionell höher ist als in den zuvor genannten Branchen. Das dürfte die geringere Steigerung erklären.
Der Gesamtlohnindex wird berechnet, indem alle gezahlten Löhne addiert und durch die Summe der Arbeitsstunden geteilt werden.
Inflation höher als Lohnsteigerung
Vergleicht man den Lohnzuwachs mit der Inflation, so wird schnell klar, dass die Inflation die Lohnsteigerung übertrifft. Diese lag im Oktober 2022 bei 9,4 % im Vergleich zum Oktober des Vorjahres.
Die Gesamtwirtschaftsleistung Islands (BIP) ist im 2. Quartal 2022 um 6,1 % gewachsen im Vergleich zum 2. Quartal 2021.
8.790 unbesetzte Stellen im dritten Quartal 2022
Insgesamt waren im dritten Quartal 2022 auf dem isländischen Arbeitsmarkt 8.790 Stellen unbesetzt geblieben, wie aus der Erhebung über offene Stellen des Statistischen Amtes Islands hervorgeht.
Das entspricht einer Quote von 3,6 % unbesetzter Stellen. Ein Vergleich mit dem dritten Quartal 2021 zeigt, dass die Zahl der offenen Stellen in beiden Jahren sehr ähnlich war.
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