Ökologie vs. Bauinteresse
Wales: Bahnhof Cardiff Parkway war für 2024 geplant – doch wo bleibt der erste Spatenstich?
Ein großer Hochglanzbahnhof im walisischen St. Mellons am Rand von Cardiff sollte eigentlich im Jahr 2024 eröffnet werden. Doch es kam völlig anders: Nach viel Hin und Her wird erst diese Woche darüber entschieden, ob der Bau überhaupt stattfindet – zum Verdruss der Planer.
Der Bahnhof wurde lange Zeit als Schlüsselprojekt bezeichnet, das die Fahrgäste des südwalisischen U-Bahn-Netzes mit Nordwales, Bristol, Manchester und London verbinden sollte. Zudem sind acht Züge pro Stunde zwischen Newport und Cardiff vorgesehen. Ein riesiges Infrastrukturprojekt eben.
Nach Änderungen in der Planungspolitik erklärte die walisische Regierung jedoch, dass das Bauvorhaben erneut geprüft werden müsse. An diesem Dienstag findet dazu eine Planungsanhörung statt. Schon zuvor teilten die Bauunternehmer mit, wie frustriert sie seien.
Die Planer sagen: „Viele Menschen wollen diesen Fortschritt“
Folglich fand nach Protesten im Juli 2023 eine Anhörung statt, um zu prüfen, ob der Bahnhof den Umweltschutzvorschriften entspricht. Seither ruht der Plan, der einige Gebäude mit einer Höhe von bis zu 15 Stockwerken vorsieht.
Eine Sprecherin von Cardiff Parkway sagte zur BBC: „Während des gesamten umfangreichen Planungsprozesses sind wir davon überzeugt, dass die Menschen in Cardiff und Südwales von dem Projekt erheblich profitieren würden. Viele Menschen wollen diesen Fortschritt.“
Nun wird sich also bald zeigen, ob die modifizierten Pläne den erhofften Ausgleich zwischen Ökologie einerseits und wirtschaftlichen Interessen andererseits erfüllen werden. Sonst könnte es passieren, dass der für dieses Jahr angekündigte Bahnhof endgültig im Acker versinkt.