Ausnahmesituation in walisischer Gemeinde
Evakuierungen: Erdrutsch reißt riesiges Loch in Straßen-Untergrund
Ein riesiges Loch im Untergrund einer Straße in der walisischen Gemeinde Merthyr Tydfil hält die Bewohner seit Tagen in Atem. Wegen des Problems, das sich durch die jüngsten Regenfälle weiter verschärft hat, mussten nun rund 30 Familien ihre Häuser verlassen – auf unbestimmte Zeit.
Einige der Betroffenen kamen bei Verwandten unter, andere zogen in Hotels oder Airbnb-Unterkünfte. Besonders schwierig: Für viele Anwohner ist aktuell völlig offen, ob sie Weihnachten zu Hause verbringen können.
Das Paar, Ruth und Simon Williams, vor deren Bungalow das Erdloch entstanden ist, beschreibt die Situation als verheerend. „Ein solches Ereignis ist zu jeder Jahreszeit schrecklich, aber in der Vorweihnachtszeit kommen noch zusätzliche Ängste hinzu“, sagte Ruth Williams.
Das Loch wurde offenbar durch zwei Erdrutsche verursacht, die an einem angrenzenden Berg abgingen und durch einen Abzugskanal unter der Straße gespült wurden. Dabei rissen sie alles mit, was ihnen unterirdisch in den Weg kam.
„Wir haben weder Wasser noch Gas oder Strom“
„Es sind alle unsere Versorgungsleitungen betroffen, sodass wir nicht zurückziehen können. Wir haben weder Wasser noch Gas oder Strom“, erklärt ein Anwohner, der sein Haus ebenfalls verlassen musste. Die Reparaturarbeiten dürften Wochen dauern, wenn nicht länger.
Inzwischen blockiert ein provisorischer Metallzaun den Zugang zur Straße, um Schaulustige aus dem Gefahrenbereich fernzuhalten. Ingenieure haben das Ausmaß des Loches inzwischen auf 9 bis 12 Meter in der Tiefe und 5 Meter in der Breite geschätzt. Tendenz laut BBC steigend.
Der starke Regen hat die Situation zusätzlich verschlimmert und die Bemühungen verzögert, das Loch zu füllen. Der Stadtrat teilte am 5. Dezember mit, dass der Wasserstand in einem Durchlass unter der Straße kritisch gestiegen sei. Bis Weihnachten wird es sehr knapp.