Rucksack-Touristin Rebecca Burke aus Wales
Horror-Trip in USA: Britische Urlauberin wegen Visum seit 16 Tagen in Haft
Noch Lust auf eine Studienreise ins „Land of the Free“? Nein, wird nach dem Ende ihres ganz persönlichen Horror-Trips mit Sicherheit die Britin Rebecca Burke sagen. Die 28-Jährige war eigentlich auf einer viermonatigen Rucksacktour durch Nordamerika unterwegs – nun sitzt sie seit 16 Tagen im US-Knast.

Grund für ihre Inhaftierung in einem Abschiebezentrum in Washington State sind Visaprobleme, die in Normalzeiten völlig easy zu lösen sein sollten. Aber was ist in den USA schon normal, seit Donald Trump wieder in Amt und Würden ist? Offenbar so gut wie nichts.
Burke jedenfalls, eine Grafikdesignerin aus Monmouthshire in Wales, wollte „nur“ von Kanada aus in die USA einreisen, um dort gegen Kost und Logis bei einer Gastfamilie leichte Haushaltsaufgaben zu erledigen. Ein bisschen einkaufen, in der Küche helfen, mit dem Hund gehen. Solche Sachen eben.
Doch an der Grenze wurde Rebecca Burke die Einreise verweigert. Sie konnte nämlich lediglich ein Touristenvisum vorlegen, hätte laut der zuständigen US-Behörde für ihre unspezifischen und nicht monetären Helfertätigkeiten aber ein Arbeitsvisum benötigt.
Nach einigem Hin und Her mit den kanadischen Behörden sah sich die Waliserin schließlich gezwungen, die Einreise in die USA trotz der nicht geklärten Visum-Angelegeheit zu wagen. Was sollte ihr auch passieren, der völlig unverdächtigen Europäerin, die doch nur die USA bereisen wollte?
In Handschellen abgeführt und ins Tacoma Northwest Detention Center verfrachtet
Das ist dann passiert: In Handschellen hat man Rebecca Burke bei ihrer Einreise abgeführt und in das Tacoma Northwest Detention Center verfrachtet. Paul Burke, der Vater, äußerte sich in britischen Medien schon vor Tagen fassunglos über das maßlose Vorgehen der US-Behörden.
„Sie ist jetzt seit über zehn Tagen dort. Wir haben keine Ahnung, wann sie freikommt. Warum wird eine Touristin inhaftiert? Das ergibt keinen Sinn.“ Und er fürchtet, dass seine Tochter durch die strikte Einwanderungspolitik Trumps noch auf unbestimmte Zeit hinter Gittern bleiben könnte. Für nichts.
„Sie trägt einen orangefarbenen Gefängnisanzug“, berichtet Paul Burke weiter. „Sie fühlt sich völlig isoliert und verzweifelt. Sie will einfach nur noch nach Hause, hat aber keinen Zugang zu juristischem Beistand.“
Andere Frauen in der Einrichtung, viele davon seit Monaten oder Jahren in Abschiebehaft, seien bislang immerhin freundlich zu seiner Tochter gewesen. „Wir dachten, Nordamerika sei sicher für eine junge Frau, die alleine reist. Das Konzept, bei Gastfamilien zu wohnen, schien uns eine gute Absicherung zu sein“, führte er weiter aus.
Paul Burke warnt auf medialen Weg andere Familien, deren Kinder in die USA reisen wollen.
An Politisches habe er bei der Planung hingegen nicht gedacht. „Natürlich wussten wir, was Trump in Sachen Einwanderung vorhatte, aber Becky ist eine Touristin. Wir haben sie natürlich nie als Einwanderin betrachtet.“
Heute sieht er das anders: „Wir glauben, dass genau diese Politik sich direkt auf ihren Fall ausgewirkt hat.“ Daher auch warnt Paul Burke auf dem medialen Weg andere Familien, deren Kinder in die USA reisen wollen.
„Man muss die Visabestimmungen genau prüfen. Und dann nochmal. Und nochmal. Vor allem bei längeren Aufenthalten wie Beckys“, sagt er. Ein Sprecher des britischen Außenministeriums bestätigte gegenüber dem Guardian:
„Wir unterstützen eine britische Staatsangehörige, die in den USA inhaftiert wurde, und stehen in Kontakt mit den lokalen Behörden.“ News, dass der Horror-Trip von Rebecca Burke inzwischen beendet sein könnte, finden sich leider nicht.